Justizministerin Marion Gentges (hinten, sitzend, von links), Martin Herrenknecht, Schulleiter Martin Ries und Baubürgermeister Tilman Petters waren aufmerksame Zuhörer bei der Vorführung der neuen I-Pads in der MPG-Aula. Foto: Baublies

Sämtliche Fünftklässler des Max-Planck-Gymnasiums werden künftig mit Neuen Medien unterrichtet. Unternehmer Martin Herrenknecht, der einst selbst am MPG die Schulbank gedrückt hat, spendierte dafür 115 I-Pads. Die Tablet-PCs haben einen Wert von 70 000 Euro.

„Sextaner lernen den Umgang mit digitalen Schulbüchern.“ So verdeutlichte Schulleiter Martin Ries am Freitag in der Aula die Bedeutung der Spende. Sextaner wurden früher die Fünftklässler der Gymnasien genannt, als es noch einen Unterschied zwischen den altsprachlichen Gymnasien und den neusprachlichen Oberrealschulen gab.

Anwesend waren neben allen Sextanern Schüler einer „Quinta“ (Klasse sechs), die bereits Erfahrung im Unterricht mit I-Pads haben. Daher stellten sechs Quintaner sowie die Lehrer Sarah Herndon (auf Englisch), Annerose Fehrenbacher und Andreas Benz vor, wie Unterricht (in Mathematik und Biologie) mit Neuen Medien praktisch aussehen kann. Den Vorführeffekt, das W-Lan war nicht sofort einsatzbereit, überspielten Lehrer und Schüler routiniert.

Ries freute sich, dass – dank der gespendeten 115 Tablets – alle Schüler der Klassenstufe fünf jetzt von dieser Art Unterricht profitieren können. Der Weg, den das MPG beim Einsatz Neuen Medien gehe, „ist im Land wohl einmalig“. Demnach werden die Geräte im Unterricht, bei Arbeitsgruppen und anderen Projekten verwendet. Der Schulleiter nante darüber hinaus zwei weitere Vorteile: Die Kapazität einer digitalen Bibliothek sei auf den iPads ungleich größer, als das mit Büchern der Fall wäre. Umgekehrt würden die Tablets im Vergleich zu Schulbüchern enorm an Gewicht sparen.

Die Geräte sind nicht nur leicht, sondern auch einfach zu bedienen. Ihre Bildschirmdiagonale hat dabei fast die Größe eines Din-A4-Blattes. Mit dem I-Pad können die Schüler recherchieren und haben damit oft aktuellere Informationen, als das Schulbuch bietet.

„Junge Menschen sind unsere Zukunft“

Lehrer Andreas Benz ergänzte, dass die Akzeptanz von Kollegen, Schülern und Eltern größer sei, wenn es bei der Ausstattung mit Neuen Medien keine Unterschiede mehr zwischen den Klassen gebe.

„Junge Menschen sind unsere Zukunft“, sagte Martin Herrenknecht. Er freue sich, wenn die Schüler als „künftige Tüftler, Denker und Weltverbesserer“ von seiner Spende im Wert von etwa 70 000 Euro profitieren. „Wir können diese Technik nicht ignorieren.“ Einig waren sich alle Redner, dass der richtige Umgang mit den Möglichkeiten der Geräte auf dem Lehrplan stehen müsse.

Justizministerin Marion Gentges, die als CDU-Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Lahr-Emmendingen die Feierstunde besuchte, zitierte ein chinesisches Sprichwort: „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen.“ Sie freute sich, dass das MPG nun über viele neue „Windmühlen“ verfüge.

Info – Lern- statt Lehrmittel

I-Pads gelten nicht Lehr-, sondern als Lernmittel. Das sind Arbeitsmaterialien, die zur Teilnahme am Unterricht benötigt werden, zum Beispiel Taschenrechner, Zirkel oder Zeichengeräte. Oder aber Bücher – die freilich durch iPads ersetzt werden können.