20 Kinder sahen sich im Rahmen des Ferienprogramms im Segelflieger die Welt von oben an. Foto: Decoux

Seit vielen Jahren gehört es zum Mahlberger Ferienprogramm, mit dem Segelflugzeug in die Lüfte zu gehen. Organisiert wird das von der Fliegergruppe Lahr-Ettenheim. Auch dieses Jahr waren wieder 20 Kinder im Alter von acht bis 13 Jahren mit dabei.

In gespannter Erwartung versammelten sich die Kinder vor dem Flieger-Clubheim am Altdorfer Flugplatz. Dort wurden sie zunächst gemeinsam in das eingewiesen, was sie erwarteten wird, inklusive Sicherheitshinweise.

Als Piloten der Kinder stellten sich Holger Medtke und Lukas Dinger vor, bevor sie dann zu Fuß, natürlich in geordneter Gruppe, zum Startplatz der langen Rasenpiste mit seinem kleinen Tower mit der Flugleitung strebten. Jeder der Teilnehmer wollte gleich als Erster nach oben starten, doch das Reglement legte die Reihenfolge genau fest: Die Jüngsten durften zuerst.

Das waren die achtjährigen Emilie Küntzler und Nick Beck, die sich trotz aller Spannung und Vorfreude auf das luftige Erlebnis ganz gelassen gaben – zumindest äußerlich. Warum sie mitsegeln wollten? Blöde Frage: Natürlich, weil‘s Spaß macht. Flugangst kannte auch sonst niemand der Kinder. Na ja, ein klein wenig aufgeregt sei er ja doch schon, gab der zehnjährige Momo Krause zu.

Mithilfe von Seil und Winde geht’s in die Luft

Nach und nach kletterte jedes Kind zum Flug in eines der doppelsitzigen Schulungssegelflugzeuge ASK 13 und 21, nachdem sie sich einen Fallschirm-Rucksack für alle Fälle vorschriftsmäßig hatten umschnallen lassen. Dann wurden sie per Motorwinde am anderen Bahnende mit einem 1,8 Kilometer langen Seil beschleunigt und hoben ab. Mindestens zehn Minuten dauerte ein kleiner Rundflug, bei dem Ettenheim, Münchweier, Mahlberg und Kippenheim von oben betrachtet werden konnten. Blauer Himmel sorgte für eine perfekte Aussicht auf die Heimat aus 500 Metern Höhe bis in die weite Ferne, etwa zu den Vogesen.

Die nötige Thermik war zwar zum Profi-Segeln in großen Höhen nicht ganz perfekt, doch das spielte für den kurzen Flug in Altdorf keine Rolle. Für diesen fanden die routinierten Segel-Piloten allemal genügend Luftauftrieb. Souverän zogen sie ihre Kreise mit den begeisterten Fluggästen – ohne Motorkrach, nur mit zarten Windgeräuschen.

Die Kinder hätten allesamt gerne noch mehr Zeit segelnd in der Luft verbracht, doch unten warteten ja die nächsten Aspiranten, von denen übrigens sieben schon mal das Altdorfer Segelflug-Erlebnis genossen hatten. Andere kannten den Blick von oben nur von bisherigen Urlaubsflügen mit Eltern in Großraumflugzeugen.

Großes Flugplatzfest

Acht Helfer der Fliegergruppe Lahr-Ettenheim sorgten für einen reibungslosen Ferienkinder-Flugverkehr samt Getränkeversorgung am Boden. So zog etwa Fahrer des „Lepo“- Opels nach jedem Start eines Segelflugzeugs das lange Zugseil wieder zum Startpunkt zurück. Von insgesamt 175 Vereinsmitgliedern gehen derzeit von Altdorf aus 71 als Piloten auch mit diversen Motor-Maschinen aktiv in die Luft. Bei den Flugtagen der Fliegergruppe am Wochenende, 9. und 10.September, besteht für Besucher abermals die Möglichkeit, kleine Rundflüge zu buchen. Da wird auch das 50-jährige Bestehen des Flugplatzes Altdorf/Wallburg gefeiert – unter anderem auch mit Kunstflug und Modellflugvorführungen. Ansonsten sind Mitflüge auch zu anderen Zeiten nach vorheriger Vereinbarung mit der Fliegergruppe möglich.