Den Imker-Hock am Vereinsbienenstand nutzte der Vorsitzende Josef Frey für eine Inspektion der eigenen Völker. Foto: Gebauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Hornberger Imker haben nicht nur mit Varroamilben zu kämpfen

Hornberg (tg). Der Hock am Vereinsbienenstand, zu dem der Hornberger Imkerverein auf den Donnerstagabend eingeladen hatte, war bereits anberaumt worden, als vom kürzlichen Bienensterben, das so viele Schlagzeilen verursacht hatte, noch keine Rede war. Inzwischen hat sich ja herausgestellt, dass ein Teilbereich des dramatischen Geschehens der Verwendung eines verbotenen Spritzmittels im Obstbau zuzuschreiben und somit als Einzelfall geklärt ist.

Kumulierend kamen allerdings Meldungen über Bienenverluste durch die Varroamilbe hinzu, mit deren Bekämpfung die Imker seit Jahren befasst sind. Wie Josef Frey, der Vorsitzende des Hornberger Bienenzuchtvereins, dazu erklärt, ist es das heuer sehr zeitige Frühjahr, dem das verstärkte Auftreten der Varroamilbe zu "verdanken" ist. Er forderte die Bienenhalter auf, ihre Völker sorgfältig zu beobachten und die obligatorische Behandlung entsprechend den Vorschriften beispielsweise mit Ameisensäure nicht zu vernachlässigen. Ohne Bekämpfung könne sich ein Varroabefall binnen eines Monats verdoppeln.

Die Zusammenkunft am Vereinsbienenstand war eine gute Gelegenheit, die vereinseigenen Völker auf Milbenbefall zu untersuchen und weniger geübten Imkern zu zeigen, wie man mit der "Puderzuckermethode" feststellen kann, ob sich Varroamilben in einem Stock befinden.

Die Methode ist relativ einfach. Ein Becher voller Bienen wird in einem Sieb mit Puderzucker eingestäubt und geschüttelt. Die Bienen versuchen, den sie bedeckenden Zuckerstaub abzustreifen und entledigen sich dabei auch der Varroamilben. Diese finden sich im Bodensatz des Puderzuckers wieder und können hier gezählt und dann vernichtet werden. Im Bienenstand des Hornberger Vereins ergab der Test, dass Milben nur ganz vereinzelt vorhanden sind und eine Bekämpfungsaktion vorerst nicht erforderlich ist. Mit bienengiftigen Obstbaumspritzungen habe der Verein hier keine Erfahrungen machen müssen, so der Vorsitzende, sei es, weil die Obsterzeuger verlässliche Leute sind oder auch, weil rund um Hornberg keine nennenswerten Streuobstwiesen vorkommen.