Historischer Verein hat im Vorjahr bei Vorführungen großes Pech mit dem Wetter gehabt / "Arielle" im Programm

Von Fritz Gebauer

Hornberg. "Starke Nerven" haben Spieler und Publikum im vergangenen Vereinsjahr in der Freilichtbühne bewiesen. Dies berichtete am Freitagabend der Vorsitzende des Historischen Vereins Hornberg, Jürgen Schaumann, in der Hauptversammlung. Zudem gab es Ehrungen und Teilwahlen.

Der Versammlung ging in der "Krone" in Unterreichenbach ein gemeinsames Essen für die aktiven Mitglieder voraus. Dies darf als kleine Anerkennung für das vielfältige Engagement verstanden werden.

Es sei die 60. Hauptversammlung und markiere ein "kleines Jubiläum", gab Jürgen Schaumann zu verstehen. Der Verein zähle derzeit 231 Mitglieder, acht Ehrenmitglieder und 99 "Passive" (sprich: Fördermitglieder). Sein Bericht über das vergangene Jahr wurde von Lichtbildern mit Szenen aus dem Vereinsleben begleitet.

"Starke Nerven" hätten Spieler und Publikum im vergangenen Vereinsjahr in der Freilichtbühne bewiesen. Oft habe es geregnet. Wegen (oder trotz) dieser Begleitumstände gab es (nur) drei Mal das "Hornberger Schießen", zehn Aufführungen vom "Räuber Hotzenplotz" und fünf Krimis mit dem Stück "Die toten Augen von London" mit zusammen 10 312 Besuchern (Vorjahr 12 035).

Für die verhinderte Nathalie Braitsch gab Fritz Wöhrle den Tätigkeitsbericht der rührigen Märchen-Abteilung bekannt und Angelika Rapp informierte darüber, dass man im Spieljahr 2015 "Arielle, die Meerjungfrau" auf der Freilichtbühne zeigen werde. Rund 50 Kinder und Erwachsene wollen mit einer bezaubernden Geschichte erfreuen. Ein besonderes Ereignis für die Märchenspielschar war im Berichtsjahr der mit viel Lob bedachte Auftritt im Europapark Rust.

Bärbel Ketterer erinnerte daran, dass Erwin Leisingers Freilichtspiel vom "Hornberger Schießen" in diesem Jahr das 60. Jubiläum feiern dürfe. Auch schilderte sie, wie sich der Historische Verein aus Mitgliedern der damaligen Narrenzunft gebildet habe. Als Männer der ersten Stunde wurden Erwin Leisinger, Karl Schmidt und Albert Ketterer genannt. Bilder von damals ließen erkennen, wie mühsam und einfach doch die Anfänge waren. Werner Walz und Annemarie Stadler seien die letzten noch lebenden Darsteller der Ur-Aufführung vom "Hornberger Schießen". Was ursprünglich für allenfalls zwei Jahre gedacht war, lebt und begeistert nunmehr also bereits seit 60 Jahren.

Das Spieljahr 2014 hatte während der Probenzeit bemerkenswert gutes Wetter, dann jedoch entwickelte sich die Saison infolge Regens zur schlechtesten aller Zeiten. Bärbel Ketterer plauderte aus dem Spielgeschehen und hatte Amüsantes und Denkwürdiges zu berichten. Dringend würden Spieler und Statisten gesucht und auch ein zweites Pferd. Das Jubiläums-Hornberger-Schießen wird am Freitag, 17. Juli, stattfinden und um 18 Uhr beginnen. Der Fanfarenzug Mühlhausen (Kraichgau), der vor 60 Jahren die Erstaufführung eröffnete, wird auch beim Jubiläum aufspielen. Die Spielleiterin wünscht sich, dass den bisher 357 Aufführungen vom "Hornberger Schießen" in diesem Jahr sechs weitere folgen.

Gebhard Kienzler berichtete, dass man beim Krimi "Die toten Augen von London", bei den Aufführungen meist auch "englisches Wetter" gehabt habe. 3070 Zuschauer hätten höchst spannende Events erlebt und seien begeistert gewesen. Für 2015 kündigte er den höchst dramatischen Titel "Sweeney Todd, der teuflische Barbier" an. "Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren" versicherte er.

"Die Trachten- und Tanzgruppe des Historischen Vereins war in 2014 enorm viel unterwegs", ließ Else Reeb wissen. Zwei Brauchtumsabende auf dem Bärenplatz gestalteten sich zu schönen kulturellen Höhepunkten und auch im neuen Jahr werde man das Sommerprogramm mitgestalten.

Der Kassenbericht von Walter Aberle hätte sich vom Umfang her gut mit dem Geschäftsbericht eines kleinen Unternehmens vergleichen können. Er diente auch als Maßstab für den Etat 2015.

"Bravourös gemeistert" habe der Verein das Jahr 2014 mit seinen Freilichtspielen und sonstigen Auftritten, lobte Bürgermeister Scheffold. Zudem gratulierte er zum Jubiläum und zeigte sich auch begeistert von der Multivisions-Schau in der Felsengrotte auf dem Schloßberg. Der Historische Verein sei ein wertvoller Repräsentant Hornbergs. Deshalb begrüßte Scheffold auch, dass das Hornberger Stadtfest 2015 am 17. Juli mit einem "Hornberger Schießen" eröffnet wird.