Sujin als eine Bewohnerin des Blindenheims: ein unglaublich beeindruckendes, ja erschreckendes Porträt. Foto: Gebauer

Generalprobe von "Die toten Augen von London" wegen Regens vorzeitig abgebrochen. Trotzdem gut vorbereitet.

Hornberg - Das Wetter meint es momentan nicht gut mit den Kinzigtälern. Nun musste auch noch die Generalprobe zum Stück "Die toten Augen von London" auf der Freilichtbühne vorzeitig abgebrochen werden. Von einer misslungen Generalprobe kann aber trotzdem keine Rede sein.

Theaterleuten sagt man nach, manchmal etwas abergläubisch zu sein. Und da gibt es unter anderem die unbewiesene Aussage, dass eine glatt verlaufene Generalprobe nicht unbedingt günstig sei für die Premiere. Aber daraus Schlüsse zu ziehen für den neuen Krimi auf der Hornberger Freilichtbühne, wäre wohl eher mittelalterlich. Denn die Generalprobe zum Stück "Die toten Augen von London" am Dienstagabend musste nach etwa einer Stunde wegen starken Regens abgebrochen werden.

Der Start aber war überaus glanzvoll und beeindruckend, weil es dem Team um Spielleiter Gebhard Kienzler großartig gelang, die richtige Atmosphäre zu schaffen, auf der Bühne Londoner Flair zu installieren und eine unglaubliche Spannung aufzubauen.

Die von Florian Battermann und Jan Bodinus stammende Theaterfassung des erfolgreichen Edgar-Wallace-Films bietet genau die Mischung von Spannung, Humor und einer Liebesgeschichte, die als ideale Grundlage für beste Unterhaltung gilt. Und das Publikum der Generalprobe zeigte sich denn auch uneingeschränkt begeistert von diesem gelungenen Mix aus Humor und Grusel und nahm den Spielabbruch nur sehr ungern und mit großem Bedauern zur Kenntnis. Auch unterm Regenschirm hätten viele durchaus gern durchgehalten.

Aber natürlich musste auch an die Garderobe der Spieler, ihr Make-Up und an die Kulissenausstattung gedacht werden, die man vor der Nässe in aller Eile in Sicherheit bringen musste.

Da war für einige Minuten Hektik angesagt. Nun beginnt also wieder die für alle Beteiligten unruhige Zeit mit besorgtem Blick nach Regenwolken.

Kurz zum Inhalt: Scotland Yard glaubt nicht mehr an einen Unfall, als in London zum wiederholten Male ein Toter aus der Themse gefischt wird. Bei den Opfern handelt es sich stets um wohlhabende, alleinstehende Herren, die alle mit einer horrenden Summe bei der Greenwich-Agentur versichert waren. Bei einem der Toten wird ein Zettel in Blindenschrift entdeckt und Scotland Yard vermutet, dass "Die toten Augen von London" wieder aktiv sind.

Bei ihren Ermittlungen stoßen Inspektor Holt und seine Assistentin Diana Ward auf ein Blindenheim unter der Leitung des liebenswürdigen Reverend Dearbon und auf weitere Gestalten mit dunklem Hintergrund.

Es gelingt Gebhard Kienzler immer wieder optimal, die gesamte Freilichtbühne in das Spielgeschehen einzubinden. Dem Spielgeschehen kann sich kaum jemand entziehen und die schauspielerische Leistung der Mitwirkenden ist einmal mehr faszinierend. Nicht zuletzt deswegen wird der neue Krimi mit Sicherheit ein voller Publikumserfolg werden. Eine regenreiche Spielzeit wäre freilich das Allerletzte, was man brauchen könnte.

Am Freitag, 1. August, findet nun um 20 Uhr die Premiere statt. Weitere Aufführungen des spannungsgeladenen Thrillers sind am 2., 9., 15., 23. und 29. August, jeweils um 20 Uhr beginnend.