Eva Laumann und Siegfried Scheffold vom Kuratorium "Bürgerfstiftung" stellten gestern den Stifterwettbewerb vor. Foto: Gräff

Bürgerstiftung: Hornberger Ehepaar lobt eine Art Spenden- und Stifterwettbewerb aus.

Hornberg - Große Überraschung bei den Verantwortlichen der Hornberger Bürgerstiftung: Ein Wettbewerb soll das Kapital der Bürgerstiftung enorm erhöhen. Hornbergs Bürgermeister Siegfried Scheffold sprach gestern bei der Vorstellung des Projekts von einem wahren Glücksfall.

"Ein Hornberger Ehepaar, welches im Moment noch nicht namentlich genannt werden will, hat sich entschlossen, eine Art Spenden- und Stifterwettbewerb auszuloben", sagte Scheffold. Diese Auslobung sei mit dem Versprechen verbunden, jeden Betrag, der der Bürgerstiftung bis zum Endes des Jahres in Form einer Spende oder als Zustiftung zufließe, zu verdoppeln und zwar bis zu einer Höhe von 500 000 Euro. Dies sei durch ein sogenanntes Matching Fund möglich (siehe Infokasten). Diese Art der Spendenwerbung übertreffe laut Scheffold oft die Erwartungen einer herkömmlichen Spendensammlung. "Es spornt an, wenn man mit seiner eigenen Spende noch weitere Förderbeträge mobilisieren kann", so Scheffold. Dienigen, die das Geld für den Matching Fund zur Verfügung stellten, werde zugleich sichtbar, dass sie nicht bloß Geld auf irgendein Konto überweisen würden, sondern dass die Idee von vielen engagierten Mitbürgern mitgetragen werde.

"Für die Hornberger Stiftung ist das die einmalige Chance, in sehr kurzer Zeit das Stiftungskapital auf die verfügbaren Gelder zu vervielfachen", betonte Scheffold, der gleichzeitig Kuratoriumsvorsitzender ist, gestern. Jeder Spendenbetrag, egal wie groß er ist, sei willkommen, so Scheffold: "Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger, aber auch an unsere Firmen und Institutionen, diese einzigartige Gelegenheit für unsere Stiftung zu nutzen."

Die Hornberger Bürgerstiftung ist Ende 2013 an den Start gegangen, die erste ihrer Art im Kinzigtal. Sie hat sich unter dem Motto "Von Bürgern für Bürger" die Unterstützung von Projekten in Hornberg und den Stadtteilen Reichenbach und Niederwasser auf die Fahnen geschrieben. Ziel der Stiftung ist, die die Lebensqualität in Hornberg zu verbessern und die Solidargemeinschaft der Einwohner zu fördern. Sie will zudem Mitverantwortung für die Gestaltung und Entwicklung der Stadt mit ihren Ortsteilen übernehmen.

"Wir unterstützen keine kommunalen Aufgaben", stellte Scheffold nochmals klar. Die Bürgerstiftung unterstützt aber Kunst und Kultur, zudem traditionelles Brauchtum, Heimatpflege und Heimatkunde sowie Denkmalpflege, Sort und Wohlfahrtswesen. Laut Scheffold ist eine Ausnahme möglich: "Im Einzelfall können wir auch hilfsbedürftige Personen unterstützen." Inzwischen haben die Gremien der Bürgerstiftung eine erfolgreiche Bilanz gezogen.

Demnach verzeichnete die Stiftung einen Kapitalgrundstock von 135 000 Euro. Darüber hinaus stehen der Stiftung Spenden und Kapitalerträge zur Verfügung, die laut Bürgermeister Scheffold "zeitnah für konkrete Projekt eingesetzt werden können". Ein entsprechender Förderantrag steht als Download unter www.hornberg.de/buergerstiftung zur Verfügung. oder kann per E-Mail buergerstiftung@hornberg.de angefordert werden. 500 Euro stehen derzeit im Spendentopf für Projekte bereit. "Anträge können ab sofort gestellt werden", so Scheffold.

Hinter dem Begriff "Matching Fund" verbirgt sich eine Finanzierungsform gemeinnütziger Organisiationen und privater Spender. Damit kann eine breite Anteilnahme an einem Projekt sichergestellt und viele Menschen für diese Idee motiviert werden. In den USA ist das eine durchaus übliche Form der Anschubfinanzierung, die hierzulande bislang noch wenig verbreitet ist.

Spendenkonten:

Sparkasse Haslach-Zell: Konto 60 15 19 (BLZ 664 515 48).

Volksbank Triberg: Konto 130 351 204 (BLZ 694 917 00).