Erdbebenopfer: Spendenaktion im Hornberger Kanönle ein großer Erfolg / 16. und 17. September auch geöffnet

Das Menü Spaghetti all´amatriciana ist Programm. Um den Erdbebenopfern in der Region Amatrice, aus der das Originalrezept stammt,unbürokratisch helfen zu können, öffnet der Umbrier Franco Giardini an zwei Wochenenden wieder dasHornberger "Kanönle".

Hornberg. Weil nach Bekanntwerden der Spendenaktion unerwartet schnell alles ausgebucht war, hängt Giardini den 16. und 17. September noch dran. Allerdings nur den Freitag und Samstag, weil der über 70-Jährige in der darauffolgenden Woche zu einer Operation ins Krankenhaus muss.

"Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend", freut sich Giardini. Auf den Hornberger Straßen bieten ihm Leute die Mithilfe beim Kochen an und manche stecken ihm einfach auch Geld zu und sagen: "Ich hab keine Zeit, auf die Bank die zu gehen."

Hornberger Gaststätten wie die "Rose" leihen Pasta-Teller und der "Schützen" spendiert die Honigmelonen, die es zusammen mit Oliven und Parmaschinken als Vorspeise gibt.

An die Aktion angehängt haben sich unter anderem auch der Edeka Markt Baumann und die Pizzeria Krodil, die Teilbeträge von verkauften Pizzen spenden. Sogar eine Spülmaschine sei von der Wolfacher Firma Hilberer Grossküchentechnik kostenlos aufgestellt worden, schildert Giardini begeistert.

Am Freitag waren schon die Mit-Initiatoren Thomas Schwertel und Hans Brohammer unter den Gästen, nächste Woche hat sich eine 12-köpfige Gruppe aus Offenburg angemeldet. Eine Super-Idee findet die Aktion eine Großfamilie, die am Samstag das halbe Kanönle füllt.

"Im Vordergrund steht unser Wunsch zu helfen und deshalb haben wir unser Clantreffen heute hierher verlegt", erzählen die Familien Ketterer und Läufer, von den sich vier Generationen die italienische Küche schmecken lassen. Am kleineren Tischchen sitzen drei Freundinnen, die ihr Treffen ebenfalls aufgrund der Spendenaktion ins "Kanönle" vertagt haben.

Günstige 13 Euro kostet das Menü, das "Spaghetti all´amatriciana" und "Penne all´arrabiata" vom Buffet anbietet. Kinder von sechs bis zwölf Jahren zahlen zehn Euro. Die leckere Vorspeise wird von Renate Bühler serviert. Wenn´s eng wird, springt Mit-Initiator Josef Frey als Kellner mit ein.

Er bezeichnet sich schmunzelnd als "Z.b.V" (zur besonderen Verwendung) und sorgt auch für Getränkenachschub hinter der Theke, hinter der seine Frau Erika die Tabletts füllt. "Heute morgen fanden wir im Briefkasten einen Umschlag, auf dem nur Erdbebenhilfe stand", erzählt Frey.

Es seien fünfzig Euro drin gewesen und sonst kein Hinweis auf den großzügigen Spender.

Vielleicht liest er ja im SchwaBo den herzlichen Dank der Initiatoren, der im Übrigen an alle Unterstützer geht.