Die schöne Grünanlage in der Werderstraße sei zum Hundeklosett verkommen, bedauerte ein Besucher. (Symbolfoto) Foto: Schierenbeck

Gedankenaustausch mit Freien Wählern Hornberg. Ansiedlung eines Discounters wird unterschiedlich beurteilt.

Hornberg - Einen lebhaften Gedankenaustausch gab es am Montag beim Ausspracheabend, zu dem die Freien Wähler Hornberg mit Blick auf die Kommunalwahlen in den "Schützen" eingeladen hatten. "Wo drückt Sie der kommunalpolitische Schuh?" hatten die Initiatoren den Treff überschrieben.

Die Stadträte Fritz Wöhrle und Markus Baumann hießen die Besucher willkommen und animierten sie, Fragen zu stellen oder ihre Meinung zu aktuellen Anliegen kund zu tun. Es waren jedoch nicht die vermuteten Themen "Haushalt 2014" oder die "Gesplittete Abwassergebühr", die dann im Mittelpunkt standen, sondern gänzlich andere Anliegen.

Gustav Benzing beispielsweise hinterfragte als Erstes die große Zahl von Mitarbeitern in der Stadtverwaltung und hier insbesondere die Zahl der Beamten, "die doch lebenslänglich Ansprüche hätten und auch als Pensionäre noch von der Stadt bezahlt werden müssten".

Stadtrat Fritz Wöhrle brachte die gesplittete Abwasser-Berechnung ins Gespräch, jedoch wusste bislang kaum jemand, welche Auswirkung die neue Gebühr für ihn haben werde. Wöhrle wies darauf hin, dass das finanzielle Gesamtvolumen sich am bisherigen orientieren solle. Natürlich könne es individuell aber höhere oder auch niedrigere Belastungen geben. Dass die Unterhaltung des Kanalnetzes durch die Einnahmen gesichert sein müsse, sei natürlich klar, so der Stadtrat. Damit war dieses Thema aber auch bereits abgehakt.

Die vorgesehene Ansiedlung eines Discounters wurde unterschiedlich beurteilt. Zweifel an der erforderlichen Kaufkraft der Bevölkerung standen neben der Freude über ein erweitertes Angebot am Ort und der Feststellung, "dass man diesbezüglich etwas tun müsse, um nicht zu verlieren, was man derzeit noch habe".

Der Gemeinderat stehe hinter dem Vorhaben von Edeka, bestätigte Wöhrle. Beklagt wurde bei dieser Gelegenheit, dass es ausgerechnet die Hornberger selbst seien, die ihren Ort "schlecht reden". Über verbesserte Einkaufsmöglichkeiten solle man sich freuen, meinte auch Ortsvorsteherin Evelyn Lauble unter Hinweis darauf, dass im Ortsteil Reichenbach gerade der letzte Laden geschlossen wurde.

Die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs für die Feuerwehr wurde durchweg positiv gesehen.

Die schöne Grünanlage mit den Kühen in der Werderstraße sei zum Hundeklosett verkommen, bedauerte ein Besucher, auch Vandalismus war beobachtet worden. Einem anderen dauerte der Umbau von Werder- und Eisenbahnstraße im Zuge der Umwandlung zur L 108 zu lange. Letzteres wurde mit unerwarteten Hindernissen im Untergrund erklärt.

Eine weitere Anregung kam zum Schluss der Versammlung von Bernhard Jogerst. Er sprach sich für eine Aktivierung rüstiger Rentner und Pensionäre aus, die sich – wie es anderswo schon gelegentlich praktiziert werde – auf vielerlei Weise nützlich machen könnten, sei es bei der Pflege des Stadtbildes oder bei anderen gemeinnützigen Dingen. Er war überzeugt, dass sich vitale Senioren zum Mitmachen bereit fänden, nur müsse man es halt organisieren.

"Es hat richtig Spaß gemacht, mit Ihnen zu diskutieren", versicherten die beiden Versammlungsleiter und versprachen, solche Veranstaltungen auch nach den Kommunalwahlen zu initiieren.