Das zweieinhalbstündige Konzert der Musikkapelle begann mit der "Festivus Fanfare", Foto: Störr

Hofstetter Musikkapelle glänzt mit einem anspruchsvollen Osterkonzert

Mit einem anspruchsvollen Osterkonzert hat die Hofstetter Musikkapelle am Sonntag das Publikum in der Gemeindehalle überzeugt. Dirigent Thomas Rauber hatte in diesem Jahr junge Komponisten und ihre abwechslungsreichen Werke in den Mittelpunkt gestellt.

Hofstetten. Das zweieinhalbstündige Konzert begann mit der "Festivus Fanfare", die vom Tiroler Komponisten Martin Scharnagel erst vor drei Jahren geschrieben wurde. Es folgte der erste große Applaus, der noch lange nicht der letzte des Abends sein sollte.

Denn mit der Originalkomposition von José Alberto Pina "The Legend of Maracaibo" hatten die Hofstetter Musiker die Seeschlacht des Spanischen Erbfolgekrieges von 1702 einstudiert. Moderatorin Teresa Gisler nahm das Publikum erzählend mit in die damalige Zeit, als "19 spanische Galeonen, begleitet von 23 französischen Kriegsschiffen, im Oktober 1702 die Bucht von Viego erreichten." Beladen mit 900 Tonnen Gold und Silber sei es beim Eintreffen der englischen und niederländischen Marine zu einer heftigen Seeschlacht gekommen, bei der unter anderem das spanische Flaggschiff "Santo Christo de Maracaibo" erobert wurde und der Legende nach wenig später versank. Dem Komponisten war es gelungen, mit nur einem musikalischen Thema in unterschiedlicher Verwendung das äußerst intensive Stück zu komponieren – und den Hofstetter Musikern gelang die äußerst hörenswerte Umsetzung des Anspruchs.

Die kleine, fröhliche "Polka Italienne", die nach Rachmaninows Klavierstück auf Grundlage einer alten Leierkastenmelodie arrangiert ist, war das gelungene musikalische Gegenstück.

Der nächsten großen Herausforderung stellte sich die Kapelle mit dem Stück "Arcus", in dem der junge deutsche Komponist Thiemo Kraas das Naturphänomen des Regenbogens vertonte. Vielfältig wie die Farben des Regenbogens waren die Stilrichtungen, Musik der Romantik vermischte sich mit Einflüssen aus Jazz und Funk. Dass Gastmusiker aufgrund kurzfristiger Ausfälle in den Reihen der Hofstetter mitspielten, war einzig in der Begrüßung von Vorstand Elisabeth Schmider aufgefallen. Zusammen mit Tersa Gisler, Stefan Kaspar und Lisa-Marie Krämer führte sie die Gäste durch die Stücke des Konzerts.

Mit dem traditionellen Konzertmarsch um Kaiserin Sissi, ihr glamouröses Leben und ihren Depressionen verabschiedete sich die Kapelle in die wohlverdiente Pause. Der zweite Konzertteil war ebenso überraschend und anspruchsvoll, der Applaus wollte mitunter kein Ende nehmen. Mit dem "Absolute Crossover" wurde eine anspruchsvolle Komposition für Blasorchester und Big Band in einem Stück gespielt. Mit der "Trailermusik" gab es Filmmusik, zu der gar kein Film gedreht wurde, aber dafür sehr schöne Landschaftsaufnahmen auf Großleinwand gezeigt wurden und beim "Hard Rock Stones" wurden die Titel großer Rocklegenden interpretiert.

Mit Katja Nies und Fabian Witt standen schließlich zwei Vollblutmusiker auf der Bühne, die mit "Marimba in the Wind" ein hervorragendes Solo für zwei Marimbaphone spielten. Am Ende begeisterte Solistin Katharina Kaspar mit den größten Ray Charles Hits. Keine Frage, dass sich das Publikum nach diesem Konzert noch Zugaben erklatschte.