Heuchelei zieht immer: Der geldgierige Thorsten (Frank Bauer) schmeichelt sich bei Oma Maria (Brigitte Krämer) mit einem Geburtstags-Blumenstrauß ein. Foto: Wölfle Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei "Natur pur – oder der etwas andere Geburtstag" wird das Publikum mit Spiel und Spaß auf Bühne verwöhnt

Hofstetten (syw). Viel zu Lachen hat das Publikum bei der amüsanten Theateraufführung der Laienspielschar der Hofstetter Kolpingfamilie gehabt. Die elf Spieler agierten großartig und sorgten mit viel Situationskomik, Enthusiasmus und frechen Dialogen für allerbeste Unterhaltung.

Vorhang auf für eine gelungene und schöne Waldkulisse und Bühne frei für elf hervorragende und talentierte Akteure: Drei Akte lang gab es das Lustspiels "Natur Pur" von Bernd Gombold und somit Spaß und Spiel für die Zuschauer. Die Geschichte handelte von der rüstigen Oma Maria (Brigitte Krämer), die ihren 75. Geburtstag gar nicht altersgemäß zu Hause oder im Restaurant feiern will. Nein, sie hatte ihre zerstrittene Sippe in ihre alte Hütte im Wald eingeladen, um mit Flaschenbier und Grillwürsten zu feiern.

Ihr gutmütiger und harmoniebedürftiger Sohn Erich (Jakob Krämer) tauchte als erster mit seiner hochnäsigen Frau Lydia (Bianca Ketterer) am Ort des Geschehens auf, deren übertriebener Hygienefimmel das Publikum zum Lachen brachte. Aus Angst vor Waldameisen und Ekel vor einem toten Igel kletterte sie hysterisch auf den Tisch. "Lässt du deinen Drachen steigen?", frotzelte der stotternde und altledige Bruder Rudi (Bastian Schmider).

Als Oma Maria dann einen schwarzen Beutel mit 50 000 Euro im Ofen des alten Häuschens fand, wurde die Geldgier geweckt. Schleimend und originell buhlten alle um die Gunst der alten Dame, und Sticheleien und Handgreiflichkeiten waren an der Tagesordnung. Sogar der heuchlerische und hinterlistige Freund Thorsten der Enkelin Christine, gespielt von Frank Bauer und Laura Berger, fand jetzt den Weg ins abgelegene Waldparadies. Mit einem großen Blumenstrauß und zwei Flaschen Champagner versuchte er bei Oma Maria Eindruck zu schinden. Um an den schwarzen Beutel und das schöne Grundstück zu gelangen, auf dem eine Wellnessfarm errichtet werden sollte, versuchte er sogar einen pulverisierten "Erbschaftsbeschleuniger" einzusetzen. Die geizige, ledige und matronenhafte Tochter Martha, gespielt von Lisa-Marie Krämer, zeigte auf interessante Weise großes Interesse an der "Kohle".

Nicht nur der überdrehte und harmlose Naturfreund und Schmetterlingsfänger Wilhelm Würmlein (Alfred Krämer) geriet als Verbrecher in Verdacht und wurde überwältigt. Auch der anspruchslose und robuste Waldarbeiter Hartmut Hammer (Bernhard Krämer) wurde mit einem Prügel niedergestreckt. Ebenso geriet die naive und schokoladensüchtige Pseudosportlerin Carola Kugel (Veronika Krämer) ins Visier der geldgierigen Verwandtschaft. Für Verwirrung sorgte der plötzlich auftauchende junge Tom, der aber letztendlich half, alles aufzuklären.

Tosender Applaus krönte dieses vergnügliche Theaterstück. Regisseurin Gisela Mickenautsch zeigte sich sehr zufrieden: Hervorragende Arbeit auch von Souffleuse Anja Ringwald, Maskenbildnerin Elke Hoch, Bühnenbildner Stefan Schrempp und den Technikern Dominic Ketterer und Christoph Rudolph