Daniel Ketterer (links) und Fabian Witt haben sich – neben den silbernen Ehrentellern - zur Erinnerung jede Menge englische Zeitungen mit Berichten über den St. Patricks Day mitgebracht. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder-Bote

Hofstetter Simsegräbsler laufen bei Umzug in Dublin an Hoheiten vorbei / Freude über neuerlichen Titel

Von Christine Störr

Hofstetten . "Ein außergewöhnliches Extra" trifft wohl am ehesten die Erlebnisse der Hofstetter Guggenmusiker beim St. Patricks Day in Dublin. Mit dem silbernen Ehrenteller als Auszeichnung "Best adult Band" und unwahrscheinlich vielen Eindrücken sind die 30 Musiker und ihre 20 Begleitern wieder in Hofstetten gelandet.

Die musikalische Herausforderung war groß: In Dublin treffen sich jedes Jahr die weltweit besten Marching-Bands zum musikalischen Wettstreit. Für die 30 Hofstetter "Hüte" galt es, sich beispielsweise mit bis zu 400 Mann starken amerikanischen Marching-Bands zu messen und vor etwa 530 000 Zuschauern zu spielen. "Das war schon mehr als beeindruckend", erinnern sich Daniel Ketterer und Fabian Witt im Gespräch mit den Schwarzwälder Boten.

Für die erste Teilnahme am St. Patricks Day im Jahr 2009 hatten sich die Simsegräbsler gute drei Jahren lang musikalisch vorbereitet und die Performance auf der Straße trainiert. Während der vergangenen Jahre haben sie dieses Grund-Repertoire dann beibehalten und zeitgemäß ausgebaut.

In Dublin begeisterten sie damit jetzt nicht nur die international hochkarätig besetzte Jury, sondern auch die Iren selbst. Bei sämtlichen Spontankonzerten hätten sich in kürzester Zeit Menschentrauben gebildet, die sich von den Guggenmusikern mitreißen ließen. Und dabei sei es egal gewesen, ob sie am Marrion Square, in der South King Street oder vom Balkon ihres Hotels gespielt hätten.

Selbst ein Versorgungsschiff der Deutschen Marine, das gerade im Dubliner Hafen vor Anker lag, wollte die Simsegräbsler an Bord holen. Der Auftritt scheiterte dann allerdings ganz knapp an einem Manöver der Marine. Dafür spielten die Guggenmusiker im Church-Café, einer alten Kirche, die zur angesagten Szenenkneipe umgebaut wurde. "In der Halbzeit einer Rugby-Übertragung haben wir den Pub ordentlich aufgemischt. Das war schon cool", erzählt Fabian Witt.

Dass sie zur offiziellen Begrüßungsfeier im Mansion House der Dawson Street, dem Regierungssitz des Bürgermeisters, für den musikalischen Rahmen eingeladen wurden, sei eine besondere Ehre gewesen. "Der absolute Höhepunkt war dann natürlich die Parade", schwärmen die beiden Hofstetter. Das relativ kleine Grüppchen sei lautstark zu hören gewesen und habe mit seiner Musik begleitende Tanzgruppen ansteckt. Dass die voraus laufende Marching-Band aus Richfield Virgina lautstark übertönt wurde, sei für die amerikanischen Musiker sicher sehr ärgerlich gewesen. "Wir sind sogar an Kate und William vorbeigezogen", ist Daniel Ketterer noch immer begeistert. Nach der Parade ging es zur Preisverleihung wieder ins Mansion House, wo die Guggenmusiker ihre Auszeichnung erhielt.