Nichts für schwache Nerven: Das ist die Aussicht von einem Windmessmast, wie er zwischen Hausach und Oberwolfach entstehen soll. Foto: Windmessung

Badenova-Tochterfirma misst 18 Monate lang die Geschwindigkeit mit einem Holzturm. Schnee kann Bauwerk nichts anhaben.

Hausach/Oberwolfach - Auf dem Hohenlochen zwischen Hausach und Oberwolfach entsteht noch in diesem Herbst ein knapp 100 Meter hoher Windmessmast aus dem Holz heimischer Weißtannen. Bauherr ist der regionale Energie- und Umweltdienstleister Badenova mit seiner Tochtergesellschaft Wärmeplus. Das Landratsamt Ortenaukreis hat jetzt die Baugenehmigung dazu erteilt.

Die Badenova Wärmeplus errichtet den Windmessmast in rund 700 Metern Höhen, um über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren möglichst exakte Daten über die Windstärke und Windrichtung 100 Meter über dem Gipfel des Hohenlochen zu gewinnen. Mit Masten von einer solchen Höhe lassen sich die Windverhältnisse wesentlich zuverlässiger ermitteln als mit den sonstigen üblichen mobilen Messmethoden, teilt der Energieversorger mit. Für den Hohenlochen gehen der baden-württembergische Windatlas und die Erwartungen der Experten von einer Windhöffigkeit zwischen sechs und sieben Metern pro Sekunde aus. Das wären gute Bedingungen für Windanlagen. Die nun geplante 18 Monate dauernde Messung soll der Badenova darüber Gewissheit geben.

Der geplante Messturm ist eine Spezialentwicklung der Firma Siventis aus Vöhrenbach. Das Besondere: Er ist komplett aus dem Holz der heimischen Weißtanne gebaut, kann nach Ablauf des Projekts wieder rückstandsfrei abgebaut und an anderer Stelle erneut aufgebaut werden.

Schnee und Eis können dem Bauwerk nichts anhaben

Er hält Schnee und Eislasten aus und beim Aufbau durch die Experten der Firma Siventis werden keine Spezialisten für Höhenarbeiten benötigt.

Mit dieser laut Angaben von Badenova umweltfreundlichen Überprüfung der Windverhältnisse auf dem Hohenlochen möchte Wärmeplus nach Erteilung des roten Punkts spätestens in der kommenden Woche beginnen. Der Aufbau selbst dauert dann etwa zwei Wochen, sodass die Messungen bereits ab Ende September oder Anfang Oktober aufgenommen werden können. Während der Aufbauzeit sind einige Transportfahrten auf den Gipfel erforderlich – daher wird es kurzzeitige Sperrungen für Wanderer, Mountainbiker und Pilzsucher geben. Nach Abschluss der Messungen und Auswertung der Ergebnisse will Wärmeplus entscheiden, ob sie zusammen mit den Kommunen und Grundstückseigentümern den Bau von Windanlagen auf dem Hohenlochen in Angriff nimmt.