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Schnurranten sind in Hausach unterwegs

"Was wohr isch, wurd gschnurrt, un was gschnurrt wurd, isch wohr" lautet am Samstag, 30. Januar, wieder das Motto. Dann sind in Hausach die Schnurranten unterwegs und nehmen die Missgeschicke der Bürger auf die Schippe.

Hausach (red/cr). "Eine alte Tradition in Hausach ist das Schnurren. Das Schnurren selbst, ein närrische Rügerecht, geht auf die Narren im Mittelalter zurück. Mit viel Ideenreichtum, Witz und künstlerischem Können werden Missgeschicke der Bürger auf die närrische Schippe genommen", heißt es im Hausacher Narrenkodex. Und keiner ist vor den Schnurranten sicher: So manchen Hausacher, der sich gerade noch über die Schnurre seines Mitbürgers halb tot gelacht hat, findet sich eine Minute später in der Rolle des Opfers wieder.

Feste Vorgaben gibt es beim Schnurren dabei nicht: Ob gereimt oder im Zwiegespräch, ob ungereimt oder im Monolog, die heiteren Katastrophen und tagtäglichen Pannen, das Missgeschick der anderen sind das Glück der Schnurranten.

Das nützen sie aus mit unverhohlener Freude. Auch wenn hie und da ein Zeitgenosse greint "Was wohr isch, wurd gschnurrt, un was gschnurrt wurd, isch wohr, do bißt koi Muus koi Fade ab", lautet das Credo beim Schnurren. Und keiner der Schnurrkünstler katzbuckelt vor dem heimlichen Vergnügen, zwischen den Zeilen vieldeutig zu sein.

In diesem Jahr ziehen neun Schnurrgruppen am Samstag, 30. Januar, durch neun Hausacher Lokale. Wer sich das Spektakel anschauen will, sollte sich einen Platz im Gasthaus Blume, Eiche, Hirsch (Monika), Ratskeller, Schwabenhans (Lina), Sonne (Charly), Schlossberg, der Burgschänke im Landhaus Hechtsberg suchen.

Folgende Gruppen sind am Start: Amigos, Blättle, Gassegoscher, Kaulquappen, Kellerkinder, Minirocker, Schnurrkumpane, anonyme Schwarzwälder und Vier Viertele.

Die Gruppe Schnurrkumpane tritt unter diesem Namen zum ersten Mal in neuer Besetzung auf. Zu den altgedienten, schon seit Jahren aktiven Schnurranten Reiner Allgeier und Arno Lehmann (früher Reiner und Rainer un numol oiner) gesellt sich nun ein neuer Gitarrist, Wolfgang Winterhalter aus Hausach.

Ein kleines Jubiläum können Robby Lehmann und Andreas Schneider als die anonymen Schwarzwälder feiern. Sie schnurren seit 15 Jahre in Hausach. Am Sonntag nach dem Schnurren sind die Schnurranten auch noch beim Burgfrauen mit einer kleinen Abordnung ) aktiv.

Beim Hausacher Schnurren wird auch wieder der Wunderfitz, das Husacher Narreblättle verkauft. Das Schnurren beginnt gegen 18 Uhr.

Am Fasentsomschdig ab 11 Uhr findet im Waldhorn das Frühschoppenschnurren statt. Beim Frühschoppenschnurren geht alles ein bisschen legerer zu, da gibt es keinen Zeitdruck, da werden alte Geschichten die schon Jahre zurückliegen noch einmal zum Besten gegeben. Gibt es neue Schnurranten, werden diese dann noch getauft und feierlich in die traditionelle Riege der Husacher Schnurranten aufgenommen.