Organisator von "Kinzigtal-Weltweit" spricht über dessen Programm, die Referenten und gerade Wege

Hausach. Von Afrika über Neuseeland und Korsika um die ganze Welt wieder zurück in den Schwarzwald – am 23. Oktober startet die Multimedia-Show "Kinzigtal-Weltweit" in Hausach, bei der Weltenbummler, Abenteurer und Geschichtenerzähler in faszinierenden Bildern von ihren Reisen berichten. Michael Hoyer, der "Kinzigtal weltweit" organisiert, spricht mit dem SchwaBo über die Themenauswahl, seinen eigenen Vortrag und wie er immer wieder Menschen findet, die von außergewöhnlichen Erlebnissen erzählen können.

Herr Hoyer, worauf achten Sie, wenn Sie das Programm von "Kinzigtal-Weltweit" zusammenstellen?

Das Programm der Reihe soll möglichst vielfältig sein und ein Potpourri verschiedener Themen beinhalten. So sollte zum Beispiel nicht fünfmal Afrika als Thema vorkommen. Wie der Titel "Kinzigtal-Weltweit" schon sagt, wollen wir verschiedene Länder und die regionale Kultur darstellen.

"Es gibt Menschen, bei denen gehören kinoreife Szene, die Gänsehaut pur erzeugen und den Atem für Sekunden zum Stillstand bringen, ganz einfach zum Alltag." Das steht im Vorwort der Broschüre von "Kinzigtal-Weltweit". Damit sind die Dozenten gemeint. Wie finden Sie solche Menschen?

Dafür muss ich etwas weiter ausholen. Ich habe eine Ausbildung zum Fotografen und Medieninformatiker gemacht und arbeitete früher in einer Medienfirma in Freiburg. Das liegt jetzt 20 Jahre zurück, aber ich habe die Kontakte, die ich damals geknüpft habe, über die GBV, die Gesellschaft für Bild- und Vortrag, aufrecht erhalten. Ich kenne renommierte Vortragsreferenten und sie mich. So bin ich in der komfortablen Situation, dass diese Referenten sich bei mir bewerben. Es melden sich aber auch mal neue bei mir, die mitmachen wollen. Für die Kinzigtäler sind dieses Jahr alle Referenten Unbekannte, sie sind vorher noch nie in Hausach gewesen. In Villingen, wo wir diese Vortragsreihe auch seit zehn Jahren anbieten, haben einige ihre Diashow schon präsentiert.

Wie entscheiden Sie, welcher Vortrag ins Programm von "Kinzigtal-Weltweit" aufgenommen wird?

Ich schaue mir die Vorträge an. Es muss mir selber gefallen.

Auf welche Weise werden die Geschichten dieser Menschen dem Publikum präsentiert?

In einer multi-medialen Live-Präsentation, in der Bildfotografie und Videosequenzen in modernster HD-Qualität gezeigt werden. 90 Minuten lang erzählt der Referent live, informiert und stellt Kulturen sowie sein Abenteuer in beeindruckenden Bildern vor.

Was macht den Reiz einer solchen Multimedia-Show aus? Man könnte sich so etwas doch auch zu Hause auf einem Video anschauen.

Das stimmt, aber so etwas auf einer fünf mal sechs Meter großen Leinwand zu sehen, ist etwas ganz anderes. Außerdem hat man den Referenten, der Geschichten erzählt, die man selber so nicht erleben kann, live vor sich. Man kann ihn "anfassen" und in der Pause auch mal etwas fragen. Das hat einfach einen andere Qualität als die unpersönliche Stimme aus dem Off.

Was will "Kinzigtal-Weltweit" damit bei den Zuhörern bewirken?

Wir möchten die Menschen informieren und unterhalten. Sie können mit "Kinzigtal-Weltweit" auf unterhaltsame Weise in die Welt schauen und das fünf Mal im Jahr. Da die Vorträge alle an einem Freitag stattfinden, können sie als erster Höhepunkt das Wochenende einleiten.

Sie sind selber als Referent dabei und präsentieren "Schwarzwald – Direttissima". Dabei erzählen Sie, wie Sie durch den Schwarzwald gewandert sind, immer geradeaus mit einer maximalen Abweichung von 30 Metern. Wie kamen Sie auf diese Idee?

Ich bin schon dreimal auf dem Westweg gelaufen und mag den Schwarzwald sehr. Und dann dachte ich, es könnte doch mal ein Abenteuer sein, den Schwarzwald auf gerader Linie zu durchqueren. Das hat noch niemand gemacht. Warum geradeaus? Vielleicht, weil das einfach zu mir passt. Zumindest sagen meine Freunde, dass ich ein sehr geradliniger Mensch bin.

War es schwierig, immer geradeaus zu laufen?

Es geht. Abseits der Wege war es nicht immer einfach. Und im Höllental war es sehr steil. Als mein Begleiter Ulrich Merz und ich die Kinzig überqueren wollten, stand uns das Wasser bis zum Bauchnabel. Am meisten haben uns aber Brennnesseln und Dornenhecken Schwierigkeiten bereitet. Da mussten wir schauen, dass wir da unbeschadet durchkommen.

Die Fragen stellte Charlotte Reinhard.