Die Historie des Hausacher Freibades ist lang und erhält nach mehr als 80 Jahren einen weiteren Abschnitt

Von Helmut Selter

Hausach. Bereits 1930 wurde das erste Freibad in Hausach erbaut. Zum Jahresende wurde jetzt der Zweckverband zum neuen Kinzigtalbad gegründet, an dessen Verwirklichung viele der umliegenden Gemeinden beteiligt sind. Es ist Zeit, auf die Badgeschichte Hausachs einzugehen.

Von damals bis zum Kinzigtalbad, das in den kommenden Jahren entstehen soll, ist es ein langer Weg. Eine lange Entwicklung, die sich zudem über recht unterschiedliche Zeiten erstreckte.

Früher diente der "Rossgumpe", der Gewerbekanal oder die Kinzig als Bademöglichkeit. Der Bau des ersten Freibades erfolgte im Jahre 1930 durch den damaligen Bürgermeister Karl Moog, der das damalige Schwimmbad durch Arbeitslose erbauen ließ. Die Kosten beliefen sich auf 9200 Reichsmark. Die Fertigstellung erfolgte im Jahre 1931. Das Wasser kam damals noch aus dem Gewerbekanal. Bedingt durch die zunehmende Wasserverschmutzung wurde das Bad 1958 geschlossen.

Die Planungen für ein neues Freibad wurden bald danach aufgenommen und im Jahr 1962 abgeschlossen. Baubeginn war im Jahr 1963 auf dem heutigen Gelände im Steinfeld. Das Richtfest erfolgte im Jahr 1964. Die Kosten für das Bad beliefen sich auf 1,3 Millionen Mark. Am 19. Juni 1965 war der erste Badetag. Wetterbedingt gab es recht unterschiedliche Besucherzahlen. Die schlechteste Nutzung war mit 25 143 Besuchern im Jahre 1980, der beste Besuch mit 98 110 im Jahr 2003. Der Durchschnitt lag in den übrigen Jahren meist zwischen 50 000 und 60 000 Besucher. Mit der Schließung des damaligen Freibades in Wolfach stieg die Besucherzahl zwischenzeitlich wieder an. Das Hallenbad wurde im Jahr 1974 in Betrieb genommen. Die reinen Baukosten betrugen damals rund 1,5 Millionen Mark.

In das Hallenbad wurde im Laufe der Jahre immer weiter investiert, es kam die Sauna dazu, technische Verbesserungen und der Aufbau eines neuen Daches, denn das Flachdach war undicht, wie schon andere Flachdächer zuvor.

Im Hallenbad wurden damals laufend Zählungen durchgeführt, damit man wusste woher die Besucher kamen, war dies doch ein überörtliches Angebot, das Hausach auch den Badefreunden aus der Nachbarschaft bot. So kamen nur 20 Prozent der Hallenbadbesucher aus Hausach. Auch für das neue Kinzigtalbad wurden für die Planung und die Kostenverteilung Besucherzahlen zugrunde gelegt.

Im Freibad sah es ähnlich aus. Lange Zeit wurden dort die Bahn eins und zwei in den Vormittagsstunden von Hausachern, die Bahn drei und vier von Gutachern und die Bahnen fünf und sechs von Wolfachern genutzt. Kostendeckend konnte natürlich nie gewirtschaftet werden. Meist lag die Kostendeckung um die 30 Prozent. Neben den heimischen Badefreunden waren es vor allem auswärtige Vereine und Schulen, die das Hallenbad nutzten, etwa die DLRG, die dort Kurse durchführten. Eines steht hingegen fest: der "Rossgumpe" war für die Stadt billiger.