Acht Kilometer lang müsste die Stromleitung sein, damit sie die Umspannstation in Hausach (Bild) erreicht. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder-Bote

Umspannanlage im Mühlenbacher Rat beschlossen / Spatenstich für interkommunalen Windpark nächste Woche

Mühlenbach (stö). Der Spatenstich für die ersten interkommunalen Windkraftanlagen von Mühlenbach, Gutach und Oberprechtal erfolgt am kommenden Mittwoch, 6. August. In der Mühlenbacher Gemeinderatsitzung wurde jüngst der Bau einer Umspannanlage beschlossen, die als "Steckdose" für den Strom fungieren wird.

Stefan Böhler informierte als Vertreter des E-Werks Mittelbaden das Gremium über die Notwendigkeit der Umspannanlage: "Die Umspannanlage ist eines der ersten Projekte des Landes, in der regenerativer Strom aus Windkraft mehrerer Kommunen zusammengeführt wird." Um den Strom von der Prechtaler Schanze an die Umspann-Anlage nach Hausach abzuführen, müsste vom nördlichsten Punkt eine Stromleitung über acht Kilometer Länge gebaut werden. Auf der Elzacher Seite plant die Firma Enercon ebenfalls den Bau eines kleinen Windparks und muss den Strom von dort aus abführen.

"Die 110 kV-Leitung geht sowieso quer über Mühlenbach und den Schulersberg hinweg", weiß Böhler. Deshalb sei der Bau einer Umspannstation auf dem Schulersberg ökologisch und volkswirtschaftlich absolut sinnvoll. Die Firma Enercon beteilige sich an der Finanzierung, obwohl sie frühestens in einem Jahr mit dem Bau ihres ersten Windrades auf dem "Tschasikopf" beginnen würden. Neue Umspannanlagen seien etwas sehr seltenes geworden, weshalb eine Zusammenarbeit des E-Werks und Enercon für die Region sehr gut wäre.

"Der Standort ist auf dem Schulersberg optimal, weil weder der Naturschutz noch der Artenschutz berührt wird", sagt Böhler. Die Genehmigung werde für einen 63 MWA-Trafo eingereicht, auf 40 MWA könne dann immer noch verkleinert werden. Sollten allerdings alle sechs Windräder von Mühlenbach, Gutach und Oberprechtal sowie die fünf Windräder auf Elzacher Seite gebaut werden, kommt der große Trafo zum Einsatz.

Die Umspannanlage soll zeitgleich mit den drei Windrädern der Prechtaler Schanze in Betrieb gehen, die Kosten belaufen sich auf 2,5 Millionen Euro: "Die Gesamtinvestition in die Windräder liegt bei 18 Millionen Euro." Durch die neue Technik werde von der Umspannanlage nicht viel zu sehen sein, zwei Masten, ein Trenner, ein Trafo und ein großer Zaun um viel Grünfläche seien alles.

"Aus Sicherheitsgründen werden 1500 Quadratmeter Fläche eingezäunt", erklärt Böhler das Vorgehen. Das benötigte Technikgebäude werde drei Meter hoch, der Trafo fünf Meter und somit werde es "nicht schlimmer anzuschauen sein, als der Mast, der eh schon da steht."