Steht auf der Agenda des Kreistags: An der Kaufmännischen Schule Hausach könnten ab 2016/2017 Verwaltungsfachkräfte oder Industriefachkräfte in Teilzeit beschult werden. Foto: Möller

Kaufmännische Schule Hausach gibt Anmeldezahlen bekannt. Rainer Wittmann folgt auls Schulleiter Klaus Buttgereit.

Hausach - An der Kaufmännischen Schule Hausach (KSH) stehen nun die meisten Anmeldezahlen für die Voll- und Teilzeitschulen fest. Mit Rainer Wittmann ist jetzt auch der Nachfolger bekannt, der das Amt von Schulleiter Klaus Buttgereit nach dessen Pensionierung übernehmen wird. Außerdem könnte es im Teilzeitbereich der Schule zu Neuerungen kommen.

"Ich habe das noch gar nicht wahrgenommen bei den vielen Terminen", meint Klaus Buttgereit, der geschäftsführende Schulleiter der Kaufmännischen Schule Hausach, zu seiner anstehenden Pensionierung. Zum Schuljahreswechsel wird er den Stab an Rainer Wittmann übergeben, der bislang an der Zinsendorfschule tätig war und den unsere Zeitung noch in einem Porträt ausführlich vorstellen wird.

Der noch amtierende Schulleiter Buttgereit hat nicht nur wegen Amtsübergabe und der nun größtenteils feststehenden Anmeldezahlen viele Termine. "Momentan geht es um die regionale Schulentwicklung, genauer um den zweiten Schulentwicklungsplan für den Ortenaukreis", berichtet er. Laut diesem sollen die dezentralen Schulen im Kreis gestärkt und dadurch dem demografischen Wandel entgegengewirkt werden.

Der dazugehörige Arbeitskreis hat für den Bereich berufliche Teilzeitschulen die Empfehlung gegeben, die Verwaltungsfachkräfte oder die Industriefachkräfte künftig statt in Offenburg an der hiesigen KSH zu beschulen. Start für den ersten Jahrgang wäre dann das Schuljahr 2016/2017.

"Ich bin einfach nur dankbar, dass die Schulleitung uns helfen will", sagt Buttgereit, dem klar und verständlich ist, dass die Offenburger Berufsschule ungern Schüler abgeben würde. Der empfohlene Bereich liegt zahlenmäßig bei etwa drei Klassen. Der Hausacher Schulleiter räumt jedoch auch ein, dass die Verlegung dieses Teilzeitbereichs nach Hausach einzig der "Souverän" zu entscheiden habe. In diesem Fall ist das der Kreistag, der sich in seiner Sitzung am 21. Juli mit dem Thema befassen wird.

Hintergrund dieser Entwicklung ist sowohl der demografische Wandel im ländlichen Raum, als auch die lokalen Wirtschschaftsstrukturen – insbesondere im Einzelhandel, für den es im Tal wenige Ausbildungsplätze gibt. Buttgereit merkt dies in diesen Teilzeitbereich seiner Schule: "Es ist immer problematisch, die Einzelhandelsklasse voll zu bekommen." Ganz normal sei für diesen Ausbildungsbereich der KSH, dass auch die Anmeldungen sehr spät und nicht selten erst zu Beginn des Schuljahres eingehen.

Und so verwundert es nicht, dass derzeit im Teilzeitbereich nur drei Schüler für die Einzelhandelsklasse angemeldet sind.

Dagegen kommt dank fester Verträge sicher eine stabile Industrieklasse zusammen: 22 Anmeldungen liegen bereits vor. Buttgereit schätzt, dass die Klassenstärke dann bei 24, 25 Schüler liegen wird.

Die meisten Anmeldungen verbucht die KSH, die im Durchschnitt von rund 500 Schülern besucht wird, im Vollzeitbereich. Eine stabile Klasse mit 30 Schüler wird es im nächsten Schuljahr im internationeln Zug des Wirtschaftsgymnasiums geben. 13 weitere Anmeldungen dafür hätte es gegeben. Diese Schüler werden gemäß ihrer zweiten Priorität "normales" Wirtschaftsgymnasium zu dessen 44 Anmeldungen addiert. Folglich wird es auch im Wirtschaftsgymnasium drei stabile Klassen geben.

Buttgereit weist darauf hin , dass die Kaufmännische Schule hauach zum ersten Mal die Anmeldungen per Online-System aufgenommen hat und man daher mit exakten Zahlen vorsichtig sei.

Für das Berufskolleg I liegen laut Buttgereit genügend Anmeldungen für zwei stabile Vollzeitklassen à 30 Schüler vor. Sicher wird es auch eine Vollzeitklasse im Berufskolleg II geben, das die Schüler zum Erwerb des Fachhochschulabschluss führt. Für diese beiden Vollzeitschultypen berichtet der KSH-Leiter: "Da merkt man, dass weniger Schüler aus den Haupt- und Werkrealschulen kommen."

Gegen den Trend des demografischen Wandels nimmt allerdings die Gesamtschülerzahl an der KSH zu. Woran das liegt? Vielleicht an der Qualität oder dem schulischen Angebot der KSH? Butttgereit bleibt bescheiden: Man sei keine ganz schlechte Schule.