Schreiner-Azubis stellen Gesellenstücke in Hausacher Volksbank aus / Julian Schmid und Fabian Ehret Innungssieger
Von Christiane Agüera Oliver
Hausach. Die Kundschaft im Hausacher Kompetenz-Center der Volksbank Kinzigtal staunte nicht schlecht über die außergewöhnlichen Stücke, die knapp einen Monat lang ausgestellt waren. Zwölf handwerklich ausgereifte Gesellenstücke der Schreinerinnung Wolfach waren zu sehen.
Mit dem Ende der Ausstellung war die Freude bei den ehemaligen Schreinerlehrlingen dann groß. "Alle haben bestanden", nahm Thomas Moser, Obermeister der Schreinerinnung Wolfach, vorne weg, bevor er näher auf den Handwerksberuf und seine Auszubildenden einging sowie die zwölf neuen Gesellen, darunter drei Frauen, beglückwünschte.
"Ihr könnt stolz sein", betonte der Obermeister. "Ein Gesellenstück anzufertigen ist nicht ganz einfach", erklärte Moser. Entwurfszeichnungen, Konstruktion und Funktionalität wurden am 25. Juli getestet. Die Prüflinge mussten zu ihrem Gesellenstück Rede und Antwort stehen und in einer letzten Prüfung eine ihnen vorher noch unbekannten Arbeitsprobe in einer vorgegebenen Zeit anfertigen.
Ein bunter Materialmix bot sich unter den Gesellenstücken. Holz, Glas, Edelstahl, Mineralwerkstoff und Lackiertechniken fanden sich an den Werken der Junggesellen. "Abgesehen von dem Materialmix sind die Kriterien für die Erstellung des Gesellenstücks jedoch für alle gleich. Die Frontfläche darf nicht mehr als 1,2 Quadratmeter betragen, es muss eine Schublade sowie ein abschließbares Schloss integriert sein", erklärte Geschäftsführerin Sarah Moser in einer Pressemitteilung.
Originelle und interessante Kombinationen sind entstanden, die auf große Resonanz gestoßen seien, berichtete Moser. "Es ist für die Azubis eine Ehre, in der Volksbank Hausach ihre Stücke auszustellen und hier eine Plattform zu finden", sagte der Innungsobermeister und betonte, wie wichtig es sei, vor einem breiten Publikum und Laufkundschaft für das Schreinerhandwerk zu werben.
Mit einer solchen Ausstellung könne man zum Ausdruck bringen, welche Bedeutung eine Ausbildung hat, betonte Oliver Broghammer, Vorstandsmitglied bei der Volksbank Kinzigtal. Für Handwerksbetriebe werde es in richtigen Wettkämpfen um Jugendliche immer schwieriger, Auszubildende zu finden. Er selbst könne sich gut in Azubis hineinversetzen, die Volksbank selbst bilde derzeit 16 Jugendliche und junge Erwachsene aus.
Auch der Hausacher Bürgermeister Manfred Wöhrle beglückwünschte die Junggesellen zu ihren hervorragenden Arbeiten. "Das Handwerk hat goldenen Boden – das gilt nach wie vor", machte er deutlich und betonte, wie wichtig das Handwerk in der Region sei. Sein Dank galt aber auch den Ausbildungsbetrieben: "Auszubilden heißt sich zu kümmern".
"Wir haben sehr viele Kammersieger, neben Bundessieger und Vizeweltmeister", erinnerte Innungsobermeister Thomas Moser. Er freute sich besonders über die beiden Innungssieger: Julian Schmid (Mediaboard, Firma Kurt Armbruster, Schenkenzell) erhielt für sein Gesellenstück die Note 1,3 sowie für die Arbeitsprobe eine 1,1. Er wird am Kammerwettbewerb der Handwerkskammer Konstanz teilnehmen.
Außerdem erhielt Fabian Ehret (TV Sideboard, Manfred Lehmann Innenausbau, Zell), erhielt eine 1,6 für sein Gesellenstück und für die Arbeitsprobe eine 1,7. Er wird am Kammerwettbewerb der Handwerkskammer Freiburg teilnehmen. Eine Nominierung für den Sonderwettbewerb für Formgebung "Gute Form" in Stuttgart bekamen Julia Ribic (Schreibtisch) sowie David Riehle (Musikbox, beide Firma Moser, Haslach).
Neben den Kammersiegern und Nominierten bestanden außerdem die Gesellenprüfung: Nico Geiger (Hängeschrank, Firma Hubert Schmider, Zell), Isabelle Hügli (Schreibtisch) und Pascal Volk (Trophäenschrank, beide Firma Moser GmbH, Haslach), Fabian Kirsch (Anrichte, Firma Rüdiger Huschle, Gutach), Ann-Kathrin Riehle (Wandsekretär, Firma Eugen Raible, Haslach), Benjamin Schmieder (Gläserschrank), Simon Segatz (TV Möbel "Vicky") sowie Marius Strohm (Wohnzimmerbar "schiebBAR", alle drei Firma Geiger & Co. KG, Wolfach).
