Narren übernehmen nach Olympiade die Macht in Hausach Foto: Reinhard

Narren übernehmen nach Olympiade die Macht in Hausach. Eleganz und Anmut beim Tanzen auf dem Schwebebalken.

Hausach - Die Olympischen Spiele, respektive die Hausacher Fasent, sind eröffnet. Unter Narri, Narro-Rufen quetschten sich die Narren ins Rathaus, wo ihnen nach spannenden Sportwettkämpfen Bürgermeister Wöhrle den Rathaus-Schlüssel überreichte.

Darüber, dass Hansele, Spättle und Urmadlee nun die Macht übernehmen, war Manfred Wöhrle aber gar nicht traurig. Er zählte die verschiedenen Projekte auf, die in Hausach derzeit anstehen und meinte: "Ich glaub’, ihr könnt den Umfang eurer Arbeit gar nicht erahnen. Ich würde mir überlegen, ob ihr den Schlüssel wirklich wollt. Das diesjährige Fasents-Motto "De Badepark wird sonderba, do kunnt bstimmt bald Olympia" fand seinen Zuspruch. "Für Olympia is alles da", meinte er. So könne er sich beispielsweise gut Boxen im Sitzungssaal des Rathauses vorstellen.

Dass das nicht nur eine fixe Idee ist, bewiesen ie folgenden Olympischen Spiele, bei denen die Mannschaft der Blauen aus dem Narrenrat im Dreikampf gegen das "Rathaus-Dreamteam" an. In der ersten Disziplin glänzte Lydia "das Kraftpaket" Armbruster und steckte ihren Gegner von den Blauen Daniel Sonntag locker in die Tasche.

Eleganz und Anmut musste beim Tanzen auf dem Schwebebalken bewiesen werden. "Borissia die Große", laut Moderator Werner Gisler extra aus Russland eingeflogen und eingebürgert, schwebte über die aufgestellte Bank, drehte Pirouetten und hüpfte anmutig über den Balken. Da konnte "Thomasin Stöpsel" nicht mithalten – zumal die Jury darauf bestand, dass für ihn die Bank umgedreht wurde und die Musik plötzlich viel schneller abgespielt wurde.

Danach stand ein klassischer Boxkampf auf dem Programm. Alex Diekmann "man nennt ihn auch den Schisshasen", so Gisler, musste es dabei mit "Uli, der Kampfsau aus Frohnau" aufnehmen – ein ungleicher Kampf der mit einem technischen K.o. in der zweiten Runde und einem blauen Auge für Verlierer Diekann endete. Auch wenn Uli von einigen Seiten Doping vorgeworfen wurde, zog sie triumphierend zur Siegerehrung.

Bevor den Olympioniken ihre Preise – goldene und silberne Hasenblasen – überreicht wurden, zollte Gisler den Blauen Respekt. Oder tat zumindest so. "Bei zwei teilnehmenden Mannschaften haben sie tatsächlich den zweiten Platz erreicht. Das hätte man ihnen gar nicht zugetraut", sagte er ironisch.

Schließlich war es soweit und Manfred Wöhrle übergab Narrenvater Bernd Rößler den Rathausschlüssel. Polizeipräfekt Antonio Clavijo Keller verlas danach den Polizeibericht, in dem unter anderem darauf hingewiesen wurde, dass "Umzüge vorn anfangen und hinten aufhören" und "nur zum Abbrechen verlassen werden dürfen".

Schließlich zog es die Hausacher Narren vor das Rathaus, wo Kanonenschüsse, die von der Burg herunter donnerten, offiziell den Beginn der fünften Jahreszeit markierten.