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Bürgerinitiative Hausach stellt alternatives Konzept für Freibad vor

Das von der Bürgerinitiative Hausach beauftragte Büro hat ein alternatives Konzept für das Freibad fertig gestellt. Dieses beinhaltet eine Wasserfläche von 1100 Quadratmetern und einen Kleinkinderbereich. Trotzdem bleiben die Kosten unter denen des Lehmann-Konzepts.

Hausach. Nach acht Wochen Bearbeitungs- und Planungszeit legte die Bürgerinitiative Hausach (BI HA) eine vom Büro Fritz-Planung erstellte alternative Planung für das Freibad vor, die bisher nichts gekostet hat.

Ziel der BI ist der Erhalt des Freibads in seiner jetzigen Kontur und ein familienfreundliches Kinderbecken. Mit dem grundsätzlichen Beschluss zum Erhalt des Freibads hat die Initiative bereits ein Etappenziel erreicht. "Als Grundlage für das Konzept hatte das Planungsbüro die Vorgabe, eine Einbeckenlösung zu schaffen. Gelandet sind wir bei einer Lösung, die uns von der Bürgerinitiative sehr gut gefällt", erklärte BI-Sprecher Marco Schwab zu Beginn eines samstäglichen Pressegesprächs.

Bei einer Badbegehung Mitte Juli sei mit Vertretern der Verwaltung, der Fachangestellten für Bäderbetriebe und BI-Vertretern der Grundstein für das Alternativkonzept gelegt worden. Durch die Planer sei zwischenzeitlich ein ganzheitliches Konzept für die architektonische Gestaltung und die Schwimmbadtechnik erstellt worden, mit Vorentwurfszeichnung und Kostenschätzung. "Kostenschätzung deshalb, weil nicht alle technikbedingten Daten frei gegeben wurden", spezifizierte Reinhard Welle seitens der BI. Die Entwurfsplanung erläuterte Marco Schwab und befand: "Der Charakter des Freibades wird beibehalten." Das Becken an sich wird etwas verkleinert und als Edelstahl-Kombi-Becken für den Sprungbereich, das Nichtschwimmer- und Schwimmerbecken sowie das Rutschen auf 1100 Quadratmeter Wasserfläche reduziert. Bisher hat das Freibad eine Wasserfläche von 1700 Quadratmetern, im bisher vorgestellten Entwurf des Planungsbüro Lehmann wurden 700 Quadratmeter veranschlagt.

"Der Beckenkopf wird abgenommen, das Edelstahlbecken eingebaut und gleichzeitig der Schwallwasserüberlauf geschaffen. Das Ziel war, so wenig Abtrag und Abriss wie möglich, um die Kosten im Rahmen zu halten", führte Schwab aus. Das Schwimmerbecken des neuen Entwurfs wird drei 50-Meter-Schwimmbahnen und zwei 25-Meter-Bahnen aufweisen, die Sprunganlage wird in Edelstahlausführung erneuert, ebenso wie die 18 Meter lange und drei Meter breite Wellenrutsche. Bei besonders hohem Gästeaufkommen werden die 50-Meter-Schwimmbahnen flexibel abtrennbar sein, um den Nichtschwimmerbereich entsprechend zu vergrößern.

Am Beckenrand soll ein Komfort- und behindertengerechten Einstieg den Zugang erleichtern, die bisherigen Durchlauf-Duschen werden durch Duschinseln ersetzt. Ein separater Kleinkindbereich wird mit einer Größe von 61,5 Quadratmetern Platz für Wasserspiele und eine Rutsche haben, die Wassertiefe soll zwischen 20 und 45 Zentimeter betragen und das Becken am Rand mit Sitzbänken und Sonnensegel ausgestattet sein.

Das alles hat natürlich seinen Preis. "Und trotzdem bleibt das Büro Fritz-Planung bei Gesamtkosten von netto 3,01 Millionen Euro", betonte Marco Schwab. "Allein das Kleinkindbecken wird mit etwa 200 000 Euro angesetzt, die neue Edelstahl-Sprunganlage mit 80 000 Euro und die neue Edelstahlrutsche mit 30 000 Euro." Die Kostenschätzung in der Variante 4.0 des Planungsbüro Lehmann mit drei Becken beträgt 3,15 Millionen Euro.

Ein spannender Punkt bleibe die Technik. Derzeit werde von einer Vier-Mehrschicht-Filteranlage ausgegangen. Auch die Betriebsnebenkosten könnten erst nach Überplanung des jetzigen Entwurfs beziffert werden. "Jetzt muss entschieden werden, ob unser Entwurf weiter verfolgt wird. Schließlich gewinnt auch das Kinzigtalbad durch ein attraktives Freibad", meinte Marco Schwab und hofft auf viele Hausacher Bürger in der Gemeinderatsitzung am kommenden Montag. "Wir wollen die beste Lösung für Hausach finden, am besten mit allen an einem Tisch", betonte Klaus Keller. Die BI sei schließlich kein Haufen von Rebellen, sondern setze sich aus engagierten Hausacher Bürgern zusammen.

Jochen Fritz vom planenden Büro Fritz-Planung wird sie in der öffentlichen Gemeinderatsitzung am 26. September vorstellen.