Hartmut Märtin (links) und Jakob Wolber demonstrieren, welche Kleingeräte vielleicht noch zu reparieren wären. Foto: Agüera Oliver Foto: Schwarzwälder-Bote

Service- und Reparaturtag geplant / Regionale Wirtschaft soll Stärken gegenüber Internethandel zeigen

Von Christiane Agüera Oliver

Hausach. Neue Wege will das Forum Hausach mit einem Service- und Reparaturtag beschreiten. Dieser wird am 27. September in der Aula des Robert-Gerwig-Gymnasiums stattfinden.

Jakob Wolber vom Forum Hausach sowie der zweite Vorsitzende und Kulturamtsleiter Hartmut Märtin luden schon jetzt zur Pressekonferenz, um das neue Konzept vorzustellen und potentielle Geschäfte, Handwerker und vor allem Kunden dafür zu sensibilisieren und zum Mitmachen zu animieren.

"Es hört sich so verlockend an: günstige Preise, frachtfreie Lieferung, alles online, jederzeit", beschrieb Wolber die Internetmentalität, die immer mehr Überhand nehme. "Doch was ist, wenn die Ware nicht den Erwartungen entspricht, die Naht an der neuen Bluse nicht hält, wenn nach drei Monaten das Elektrogerät den Geist aufgibt?", fragt Wolber. Jetzt würde der Käufer erkennen, dass es vielleicht nicht schlecht gewesen wäre, beim Händler vor Ort zu bleiben. "Der hätte das Gerät gleich ausgetauscht, ohne Postweg hin und her, der hätte die Naht kurzerhand nachgenäht, der hätte mir gesagt, dass mir das Kleid überhaupt nicht steht", bringt es Wolber auf den Punkt.

"Statt Schadenfreude" geht das Forum Hausach einen anderen Weg mit dem Service- und Reparaturtag. Wissen und Können wird demonstriert, bei Mängeln ausgeholfen und kleinere Reparaturen vorgenommen. Der regionale Einzelhandel zeigt an diesem Tag seine Leistungsfähigkeit und Kundennähe. "Wir können mehr als Internetanbieter", zitiert Wolber Günter Kaiser vom Hausacher Fachgeschäft Elektro-Schillinger.

"Es soll keine Messe sein", betont Hartmut Märtin. Viel mehr wollen die Gewerbetreibenden zeigen, was den Einzelhandel und das Handwerk in der Region auszeichnet. Bewusst werde Wert auf die Region gelegt. "Wir müssen weg vom Kirchturmdenken", so Wolber, denn was es in Hausach nicht gibt, gibt es vielleicht in einer umliegenden Gemeinde. Somit werde "der Winkel geöffnet" und ein wichtiges Signal gesetzt.

Alle bisher angemeldeten Teilnehmer sind der Meinung, dass Service immer kostenfrei sein sollte, deshalb verzichten sie beim Service- und Reparaturtag auf jegliche Bezahlung. Stattdessen wird um eine Sende für das Bärenkind gebeten. "Die Besucher entscheiden, was ihnen die Dienstleistung wert ist", erklärte Wolber.

Dienstleister, Händler oder Handwerker, die ihre Dienstleistung anbieten möchten, können sich bei Jakob Wolber, Wolber Kommunikation unter Telefon 07831/7331 oder jw@wolber.eu zum Service- und Reparaturtag anmelden. Und für die Besucher gilt, sich an diesem Tag von der Leistungsfähigkeit regionaler Anbieter zu überzeugen, dabei Geld zu sparen, die Nachhaltigkeit zu sichern und vor allem ein Zeichen gegen die Internet- und Wegwerfmentalität zu setzen.