Abschluss 40 Jahre Partnerschaft: Chor "Opus 39" aus Arbois und Hausacher "Liederkranz" singen gemeinsam

Von Fred-Jürgen Becker

Hausach. Einen würdigen Schlusspunkt hinter die Feiern zum 40-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen Arbois und Hausach setzten die Chöre beider Städte. Denn in der Dorfkirche boten sie den zahlreichen Besuchern ein hervorragendes geistliches Doppelkonzert.

Zuerst bot der "Choeur Opus 39 dÀrbois" vier Kompositionen zeitgenössischer Kirchenmusik dar. Aus der Messe Brève von Paul Ladmirault (1877-1944) erklangen das Kyrie, das Sanktus und das Agnus sängerisch kunstvoll. Das Benedictus aus der Missa Brevis des Holländers Jacob de Haan brachten die Sänger mit spürbarer Hingabe zu Gehör. Stilvoll reihte sich auch das Notre Père von Maurice Duruflé (1902-1986) in die Liederfolge ein.

Den Boden geistlicher Lieder verließen die zwölf Männer und 23 Frauen dann mit den Chansons écossaises. Die sieben weltlichen Weisen beeindruckten durch ihren tänzerischen Rhythmus und die heitere Leichtigkeit der Melodie. Das Publikum, das bei den geistlichen Liedern so beeindruckt war, dass es nicht zu applaudieren wagte, verabschiedete den Chor mit anhaltendem, dankbaren Beifall. Dirigent Christian Bacheley, der die einzelnen Stücke auch in Deutsch ansagte und erklärte, zeigte sein ausgezeichnetes Können an der Orgel mit der Suite du 2ème Ton des kanadischen Kirchenmusikers Denis Bédard (geb. 1950). Anlässlich eines Besuchs vor fünf Jahren in Arbois hatte er diese Komposition der Stadt Arbois und dem Chor gewidmet.

Im zweiten Teil traten die 14 Sänger und 21 Sängerinnen des "Liederkranz" Hausach auf. Sie hatten mit Igor Strawinskis "Pater Noster", und Joseph Haydns "Die Himmel erzählen die Ehre Gottes" zwei Klassiker ausgesucht. Mit dem getragenen "Panis angelicus" des französischen Komponisten und Organisten César Franck (1822-1890) machte man eine Verbeugung vor dem Kulturgut der Gäste aus der Partnerstadt.

Beim modernen Spritualsong des amerikanischen Musikers Leotha "Lee" Stanley (geb. 1954) ließen die drei Solisten Dagmar Wood geb Scherer, Sopran, Rolf Schneider, Tenor, und Matthias Schadock, Bariton, ihre gepflegten Stimmen klar und rein erklingen. Dafür bekamen sie selbstverständlich einen langen Sonderapplaus. Da Dieter Benson ein bekannter Meister an der Orgel mit Auftritten im Augsburger Dom und im Ulmer und Straßburger Münster ist, brachte er auf dem ehrwürdigen Instrument in der Dorfkirche Johann Sebastian Bachs Variation der bekanntesten Kantaten "Wachet auf, ruft uns die Stimme" wunderbar zum Erklingen.

Im mächtigen Finale standen mit den beiden vereinten Chören 70 Sängerinnen und Sänger im Vorraum des Gotteshauses. Sie ließen aus Franz Schuberts deutscher Messe "Zum Sanctus, Zum Agnus Dei und Schlussgesang" zu einem großartigen Hörerlebnis werden.

Beide Chöre haben im Konzert alle Darbietungen ausgezeichnet im Klang, dynamisch in den Klangfarben von piano bis forte und deutlich in der Aussprache zu Gehör gebracht. Mit den beiden Dirigenten Christian Bacheley aus Arbois und Peter Lohmann aus Hausach standen zudem zwei erfahrene Könner am Pult.

Anschließend ließen die Sänger bei einem gemeinsamen Beisammensein in der "Ratsstube" das kunstvoll gestaltete geistliche Konzert ausklingen. Die französischen Gäste waren vorwiegend privat bei den Hausacher Sängern untergebracht. Am Sonntag wirkten sie bei der musikalischen Umrahmung des Gottesdienstes in der Stadtkirche mit. Beim Gedenken am Ehrenmal beim Volkstrauertag unterstrichen sie durch ihre Gestaltung der Feier, dass aus ehemaligen Gegnern längst echte Freunde geworden sind.