Mitarbeiter der Firma Sachtleben trieben über neun Wochen Stahlnägel in den Fels, die ihn sichern sollen. Foto: Reinhard

Aufräum- und Sicherungsarbeiten sind abgeschlossen. Kosten für Maßnahme noch nicht absehbar.

Hausach - Nachdem Anfang Juli vier Familien nach einem Felsabsturz wegen der Gefahr weiterer Abgänge ihre Häuser an der Hauptstraße verlassen mussten, durften sie Ende der vergangenen Woche wieder ihre Heime beziehen.

Dies geschah, nachdem die schriftliche Freigabe der Firma Sachtleben aus Wolfach das Hausacher Rathaus erreicht hatte. Sie hatte die Aufräum- und Sicherungsarbeiten an dem Felshang übernommen.

Bereits Ende Juni waren zwei Kubikmeter Fels und Geröll vom Hang hinter den Häusern in deren Gärten gefallen. Da sich dort zu dem Zeitpunkt niemand aufhielt, wurde kein Anwohner verletzt. Auf den ersten Blick wirkte der Abgang harmlos. Die Stadt verkündete bei ihrer Gemeinderatssitzung am 17. Juni erleichtert, dass die rund 40 Jahre alte Felssicherung gehalten habe. Schließlich stellte die Firma Sachtleben aus Wolfach, die mit den Aufräumarbeiten beauftragt worden war, jedoch fest, dass Gefahr drohte: Die Netze seien defekt, mehrere Felsen lose, Efeu habe den Stein marode gemacht, sodass weitere Abgänge drohten. Der verantwortliche Ingenieur Sebastian Pingel schätzte die absturzgefährdete Masse auf 200 Tonnen Stein. Die betroffenen Häuser wurden evakuiert.

War anfangs die Rede von sechs Wochen, die die Felssicherung in Anspruch nehmen würden, wohnten die Evakuierten nun insgesamt neun Wochen lang bei Bekannten, Freunden oder in Ferienhäusern. So lange brauchte Sachtleben, um 50 vier Meter lange Stahlnägel in den Fels zu treibe, die den Stein sichern sollten. Zum Schluss wurde ein Stahlnetz über den Felsen gespannt.

"Wie lang so etwas dauert und wie gut man voran kommt, lässt sich nicht so einfach abschätzen", sagt Winfried Klausmann vom Hausacher Bauamt. "Es kommt immer darauf an, wie es eben läuft."

Manche Löcher für die Stahlnägel seien schnell gebohrt gewesen, bei anderen habe es länger gedauert.

Abgeschlossen sind die Arbeiten aber noch immer nicht ganz. Bis Ende September sollen die letzten Maßnahmen andauern. Die Kosten seien noch nicht abzusehen. Auf der nächsten Ratssitzung Ende September wird Bürgermeister Manfred Wöhrle über die aktuelle Sachlage informieren.