Weißstörche spielen beim Thema Naturschutz eine wichtige Rolle (Symbolfoto). Foto: Reutter

Storchenfreunde blicken bei Treffen zurück. "Storchenväter" berichten über Erfolge und Herausforderungen.

Haslach - Die Haslacher Storchenfreunde haben sich kürzlich getroffen, und auch gut zwei Dutzend Haslacher waren gekommen, um nochmals auf das zu Ende gehende Storchenjahr zurück zu blicken. Gleich mehrere Grußbotschaften lagen an diesem Abend vor wie beispielsweise vom Landesbeauftragten Walter Feld.

An diesem Abend konnte sogar ein Brief eines Storchenfreundes aus Ratibor in Sachsen vorgelesen werden. Prominentester Gast bei letzten Storchentreff  war der Ortenauer "Storchenvater" Kurt Schley, er war vor Jahren auch für den Bau des Bollenbacher Horstes zuständig gewesen. So trafen an diesem Abend gleich zwei "Storchenväter" aufeinander, Kurt Schley und Alois Krafczyk.Die Frage an diesem Abend, ob die Störche wieder kommen werden, beantwortete Schley mit einem vorsichtigen "Ja", vorausgesetzt, dem Storchenpaar sei auf seiner Reise in den Süden und zurück nichts zugestoßen.

Dann sei, so Schley, schon in ein bis zwei Monaten mit der Rückkehr und mit der Belegung des Horstes auf dem Kirchturm zu rechnen. Nicht auszuschließen sei, dass auch der Kasten wieder zu einem Standort werde. Allerdings machte der erfahrene Storchenexperte auch darauf aufmerksam, dass die Störche nur dann in Haslach bleiben würden, wenn das Nahrungsangebot bestehen bleibe, zumindest in dem Umfange wie in diesem Jahr. Schley rief die Haslacher Bevölkerung dazu auf, hinter den Störchen zu stehen und mitzuhelfen, die Bemühungen der engagierten Storchenfreunde aktiv zu unterstützen, denn "der Naturschutz fängt mit dem Weißstorch an".

Franz Trautwein aus Biberach, der die Haslacher Entwicklung rund um die Störche tatkräftig unterstützt hatte, konnte davon berichten, dass die Störche in Biberach und Fröschbach es nicht wie die Haslacher gemacht hätten und weggeflogen seien. Diese und auch der Zeller Storch sind bis zum jetzigen Zeitpunkt noch im Tal. An diesem Abend wurde gerade die Bedeutung der Störche für Haslach mehrfach betont, denn Haslach habe – wenn auch einiges auf Legenden basiere – die wohl älteste Storchentradition, begründet im Storchentag und dies, so Storchenfreund Baumgärtel aus Radibor, sei auch eine Besonderheit, die es ansonsten nicht gebe.

Schley sieht in der Anwesenheit des Storches in Haslach auch die Möglichkeit, mit diesem im Tourismus zu werben, der Vogel sollte bei Internet-Auftritten der Stadt seine ihm zustehende Rolle spielen. Kurt Jannek präsentierte bei dieser Zusammenkunft gar eine Storchenpostkarte (siehe Freisteller, der er selbst entworfen und gestaltet hatte, diese fand sehr schnell ihre Liebhaber und die ersten davon sind bereits auf dem Postwege unterwegs.

Eines konnte an diesem Abend leider nicht verdrängt werden, die ständige Sorge um das bestehende Nahrungsangebot für den Storch. Dieser hatte in diesem Jahr das Brühl-Gelände in Richtung Waldsee bevorzugt aufgesucht und die Unterstützung von Rudi Allgaier und Adolf Keller gefunden. Diese hatten einen alten Bewässerungsgraben wieder reaktiviert und gerade dort, so war beim jüngsten Treffen zu hören, hielten sich die Haslacher Störche sehr oft auf.

Dort fanden sie reichlich Nahrung und es gelte, so Schley, dieses Angebot zu erhalten, im gegenseitigen Verständnis und Einvernehmen mit den Grundstückseignern und Pächtern. Die Anwesenheit vom Storch bedeutet noch ein Stück "heile Welt" und diese gelte es zu erhalten.

Barbara Steiger, die an diesem Treff als interessierte Privatperson teilgenommen hatte, aber gleichzeitig auch die Vorsitzende der Haslacher Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins ist, sagte in dieser Eigenschaft zu, die Bemühungen um die Ansiedlung des Storches selbst zu unterstützen, dieses Thema aber auch in den Vorstand des Schwarzwaldvereins zu tragen, denn im Hauptverein stehe in der Agenda auch der Naturschutz oben an.So wurde einmal mehr deutlich, dass die Störche untrennbar zu Haslach gehören, zumindest wieder seit diesem Jahr und sie an Haslach zu binden, das sei die Aufgabe der Haslacher für das kommende Jahr.