Der Last- und Berufsverkehr bahnt sich seinen Weg durch Haslach, wird jedoch von den Ampeln ausgebremst. Foto: Forth

Wolfacher Gewerbeverein sieht positive Entwicklung bei der Lösung des B 33-Engpasses in Haslach.

Wolfach/Haslach - Es kommt ein wenig Schwung in die Debatte zum Nadelöhr: Der Wolfacher Gewerbeverein sieht "positive Bewegung" in Sachen B 33, fordert aber in einem Schreiben an Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer weiter Lösungen.

Das Motto "steter Tropfen höhlt den Stein" hatten Vorsitzender Reinhold Waidele und der Gewerbeverein Wolfach sich bereits Anfang des Jahres auf die Fahnen geschrieben. Dabei soll es jedoch nicht um die große Lösung des Problems gehen, wie Waidele in seinem Brief an das Regierungspräsidium schreibt: "Der Gewerbeverein Wolfach möchte nicht so weit gehen, die Vor- und Nachteile der beiden Umfahrungs-Varianten zu bewerten", heißt es dort. Viel mehr setzt der Verein sich für kurzfristige Lösungen ein.

Die Vorschläge resultieren aus Gesprächen mit den örtlichen Firmen, die mitunter stark auf den Lastverkehr durchs Tal angewiesen sind. "Es gibt Firmen, die kurzfristig Bauteile brauchen. Ab einer bestimmten Uhrzeit werden diese dann aber nicht mehr geliefert", sagte Waidele unserer Zeitung gestern.

Der Gewerbeverein fordert in dem Brief ebenfalls eine Verbesserung des Verkehrsflusses durch Haslach. Dieser soll durch Veränderungen im Bereich der Ampeln und dem Fußgängerübergangsbereich erreicht werden. Für diese kurz- bis mittelfristigen Lösungen schwebt Waidele ein Zeitrahmen von drei bis vier Jahren vor, sagt er: "Es gibt vielleicht schnellere Lösungen wie die Ampelschaltung. Bei einer Unterführung muss aber erst die Planungsmühle in Betrieb gesetzt werden", so der Vorsitzende. Generell wünsche er sich aber, dass die Lösungen "so schnell wie möglich" umgesetzt werden, auch im Sinne der Betriebe im oberen Kinzigtal.

Die haben laut Waidele durch den Stau nicht nur Lieferengpässe, sondern sorgen sich auch um die Abwanderung von Personal: "Man bekommt hier schwieriger Arbeitskräfte, weil keiner gerne hier hoch fährt", sagt Waidele. Die Leute würden sich lieber dort einen Job suchen, wo sie einfacher hinfahren können, ohne jeden Tag im Stau zu stehen.

Nun scheint die Debatte laut Gewerbeverein wieder etwas an Fahrt aufzunehmen: In Gesprächen mit Haslachs Bürgermeister Heinz Winkler, der Bundestagsabgeordneten Kordula Kovac und der Landtagsabgeordneten Sandra Boser sei das Thema erneut diskutiert worden. Das hebt auch bei den Firmen die Stimmung: "Die sind grundsätzlich froh, dass sich wieder etwas bewegt", sagt Waidele, "weil Haslach die Initiative übernommen hat."

Welche Lösung am Ende komme, sei demnach auch ihre Entscheidung: "Solange sie nichts entscheiden, kommt auch nichts", sagt Waidele. Dennoch glaubt er, dass das Bewusstsein für das Thema weiter geschärft wurde. Zudem seien auch Gespräche mit der Interessengemeinschaft B 33/294 geführt worden, die weiterhin eine Tunnellösung für Haslach präferieren. Die Gründe für einen Tunnel sieht Reinhold Waidele in seinem Schreiben als "durchaus plausibel" an, überlässt allerdings den Planern und Verantwortlichen der Stadt Haslach die Bewertung der Argumente.