Während der Versammlung wurden verdiente hauptamtliche Mitarbeiter und besonders aktive Ausbilder geehrt. Kreisgeschäftsführer Volker Halbe (links) und Kreisvorstand Jürgen Nowak (Zweiter von rechts) zeichneten Thomas Leopold (OV Biberach, von links), Kreisausbildungsleiter Christian Armbruster, Jutta Eisenblätter (OV Steinach), Michael Schinselor (OV Schiltach-Schenkenzell), Notfallsanitäter Armin Siefert (25-jähriges Dienstjubiläum) und Rettungsassistent Georg Thumm (seit 30 Jahren im Dienst) aus. Foto: Störr

Kreisverband blickt auf arbeitsreiches Jahr / Kostenerstattung wird direkt mit Kassen verhandelt

Eine arbeits- und ereignisreiche Zeit liegt hinter dem DRK-Kreisverband Wolfach. Bei den laufenden Verhandlungen zur Refinanzierung der Kosten aus dem Rettungsdienst soll bis zum Jahresende ein wirtschaftlich tragbares Ergebnis erzielt werden.

Haslach. Kreisvorsitzender Jürgen Nowak sprach von der guten Ergänzung im Haupt- und Ehrenamt, mit der man dem hohen Anspruch an das Rote Kreuz gerecht werde. Er freue sich über die gute Akzeptanz der DRK-Angebote, politische Unterstützung sei von großer Bedeutung.

In diesem Jahr wurden erstmals Mandatsträger eingeladen, Marion Gentges (MdL, CDU) brachte ihre Wertschätzung gegenüber den Helfenden zum Ausdruck. "Mehr als 90 Prozent der Menschen im Land finden dass diejenigen, die anderen in Not helfen, die allerhöchste Anerkennung verdienen", schickte Gentges ihrem großen Dankeschön voraus. Der Dank sei allerdings auch die schärfste Form der Bitte, die sie abschließend formulierte: "Behalten Sie Ihr Engagement weiter bei."

Haslachs Bürgermeister Philipp Saar gewährte Einblicke in sein eigenes Engagement bei der Gründung eines Freiburger Vereins zur psychosozialen Notfallseelsorge. "Ich weiß, was Sie leisten und was die Kollegen leisten. Wenn sich das DRK für die Gemeinschaft einsetzt, gilt ihm ein besonders großer Dank."

Beitragsvolumen steigt um fünfstelligen Betrag an

Kreisgeschäftsführer Volker Halbe berichtete von der erfolgreichen Mitgliederwerbung seit Herbst des vergangenen Jahres. "Auf den Gesamtverband betrachtet sind bis heute 1376 neue DRK-Mitglieder geworben worden." Außerdem hätten 801 bisherige Mitglieder ihren Jahresbeitrag erhöht, was das Beitragsvolumen im Gesamten um 91 000 Euro ansteigen lasse. Ein ausdrückliches Dankeschön ging an die Verantwortlichen.

Den Rettungsdienst habe man mit nahezu gleichbleibenden Einsatzzahlen wie im Vorjahr abgeschlossen, allerdings stehe eine große Änderung bezüglich der Refinanzierung ins Haus. Erstmals werde die Kostenerstattung direkt mit den Krankenkassen verhandelt, "um ein eigenes Budget für unseren Kreisverband zu definieren", erklärte Halbe. Die direkten Verhandlungen seien notwendig geworden, weil die "Rettungsdienst Ortenau GmbH" – als großer Partner im Rettungsdienstbereich – unerwartet auf Einzelverhandlungen bestanden hatte. Mit Hilfe eines erfahrenen "Kostenverhandlers" aus dem Stuttgarter Landesverband wurden Gespräche geführt, das Ergebnis wird bis zum Ende dieses Jahres erwartet. "Ich hoffe, dass wir ein zumindest wirtschaftlich tragbares Ergebnis für unseren Kreisverband erzielen können", erklärte Halbe.

Bis Ende des Jahres wird der Kreisverband über 20 ausgebildete Notfallsanitäter verfügen. "Bereits drei Jahre vor Fristablauf werden sich alle Rettungsassistenten zu Notfallsanitätern weiter qualifiziert haben, die das auch wollen", zeigte sich Halbe zufrieden. Für 2017 seien drei Notfallsanitäter-Azubis eingestellt worden, die Ausbildung dauert drei Jahre.

Fahrdienst bewegt sich auf dem Niveau des Vorjahres

Im DRK-Kindergarten "Sternschnuppe" wurde aus dem integrativen Bereich mit der Schulbegleitung ein neues Tätigkeitsfeld entwickelt. Bei Bedarf komme dort der ambulante Pflegedienst zum Einsatz. Dieser wurde seitens des MDK erneut mit der Bestnote ausgezeichnet und spiegle eindrucksvoll die hervorragende Pflegequalität. Dieser Bereich sei am Wachsen, der Fahrdienst bewege sich auf Vorjahresniveau.

Die Nachfrage nach Erste-Hilfe-Ausbildungen steige, nebenberufliche Ausbilder würden gesucht. In der Sparte "Hausnotruf" werde bei mehr als 400 Anschlüssen auf das erfolgreichste Jahr zurückgeblickt. "Es hat sich zu einem essenziellen Standbein für unseren Kreisverband entwickelt", befand Halbe.

Im Betreuten Wohnen gebe es nach wie vor Vollbelegung und eine Warteliste. Künftig würden die Aufgaben und finanziellen Herausforderungen bleiben, die Personalgewinnung in allen Tätigkeitsfeldern stelle große Herausforderungen dar.

INFO

Die Organisation

Zum DRK-Kreisverband Wolfach gehören die Ortsvereine Hornberg, Schiltach, Wolfach, Hausach, Haslach, Steinach, Zell a.H., Biberach, Oberharmersbach und Nordrach. In der Bereitschaft engagieren sich 350 Mitglieder, im umfangreichen Aufgabengebiet des Verbands sind 156 Mitarbieter beschäftigt.

Kreisbereitschaftsleiter Patrick Hug verwies auf die Notwendigkeit eines neuen Einsatz-Leitfahrzeugs.

Der Sanitätswachdienst während der Fastnacht bedeutet für die Helfer einen großen Aufwand und birgt Herausforderungen.

Die größten Real-Einsätze des vergangenen Jahres waren die Brände auf dem Mosenmättle und in Hornberg-Niederwasser.

Benjamin Seifritz berichtete von der Jugendarbeit.

Chef der Zahlen ist Wilhelm Schmider – er führt seit 1969 die Kasse des Kreisverbands. Ihm bereitet die Sparte Rettungsdienst die größten Sorgen, im Vergangenen Jahr wurde ein Verlust von 65 471 Euro verzeichnet. "Die Krankenkassen und die Politik will alles günstig haben, aber bei unseren Strukturen ist das nicht möglich", betonte Schmider.