Konzert: Karl Echle und Jonas Jenner begeistern Publikum
Haslach (dor). Mit Duetten aus fast vier Jahrhunderten begeisterten der Schweizer Panflötist Jonas Jenner und der Oberwolfacher Organist Karl Echle in der Kirche St. Arbogast ihr Publikum.
Seit einem gemeinsamen Konzert 2011 in Klosterreichenbach spielen die beiden immer ein bis zwei Konzerte pro Jahr, zumeist im Schwarzwald, zweimal war Karl Echle auch schon zu Gast in der Schweiz. Für das Konzert in der Haslacher Kirche St. Arbogast hatte Jonas Jenzer eine Panflöte Modell Syrinx in Flügelform dabei ("ein Modell von der Stange, nix Besonderes"), benannt nach seinem Lehrer Simon Stanciu Syrinx, einem Panflötisten rumänischer Schule, der der Nachwelt neben vielen Kompositionen auch ein selbstentwickeltes Panflötenmodell mit 23 zur Flügelform gebogenen Rohren über drei Oktaven hinterlassen hat.
Gleich im ersten Stück, der "Prélude" aus dem Te Deum von Marc-Antoine Charpentier, zeigte sich der besondere Charme der selten gehörten Kombination Orgel und Panflöte. Die Orgel legte die "Prélude" wie es sich gehört kraftvoll aus, darüber erstrahlte die Panflöte.
Die "Méditation" von Jules Massenet aus der Oper "Thais" erklang dagegen anfangs fast wie eine in Wellness-Tempeln gehörte Entspannungsmusik, erst der Einsatz der Orgel versah das Stück mit der nötigen Tiefe, geerdet von der Orgel fanden die Melodiebögen der Panflöte ihre nötigen Kontrapunkte. Zwei Orgelsoli gaben Jonas Jenner Zeit zur Erholung und Konzentration für das längste Stück des Abends, die "Romanze op. 26" von Johan Severin Svendsen. Die Orgel begann die Romanze nach ihren Bach-Soli verhalten, mit der Tempo-Aufnahme der Panflöte kamen dann aber Melodien zustande, bei denen die fast 150 Zuhörer die Atmosphäre einer sommerlichen Landpartie mit fröhlichen jungen Menschen förmlich mit Händen greifen konnten. Vogelstimmen hatte der Vogelhändler im Gepäck, den Wolfgang Amadeus Mozart in der Zauberflöte auftreten ließ. Dieses Duett setzten Karl Echle und Jonas Jenner genau so gekonnt in Szene wie das anschließende Ave Maria von Franz Schubert.
Nach stehenden Ovationen aus dem Kirchenschiff packten die beiden Musiker noch eine Zugabe drauf und entließen die Zuhörer mit "Abide with me" von William H. Monk in den Sommerabend.