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Statt-Kapelle überlässt Guggenmusikern nicht das Feld. Guller deckt auf: Haslacher haben 2025 alle einen Vogel.

Haslach - Ein musikalischer Wettstreit hat zu den Höhepunkten des Schnurrens in Haslach gehört. Ansonsten konnte sich das Narrenvolk in den brechend vollen Beizen über Geschichten freuen, die politisch, chaotisch, erotisch, tierisch und einfach sensationell waren.

"Statt Kapelle nur Gefeze" hieß es im Programm des Schnurrens. Wer daher geglaubt hatte, in diesem Jahr bekäme man nur Gassenfezer zu sehen, irrte. "Statt Kapelle, nix gefeze!", stellte eine Musikerin unmissverständlich klar, dass sie das Schnurren nicht kampflos den Guggenmusikern überlassen werden. Was folgte, war ein musikalischer Wettstreit allererster Güte, der die Stimmung im "Grünen Baum" überkochen ließ. Am Ende sangen und spielten sie aber gemeinsam: "Fünf kleine Gassenfezer waren nicht gern allein , drum luden sie sich zum Schnurren die Statt-Kapelle ein". Beim Gehen stimmten sie noch "The Lion Sleep Tonight" an, doch das aufgepushte Narrenvolk ließ den Löwen auch dann noch nicht schlafen, als die Musiker schon längst unterwegs zum nächsten Lokal waren.

Sensationell war auch der Auftritt von "Der Guller wird zum Tier" (Martin Schwendemann". Er ließ das Publikum einen (über den) Ast lachen, erzählte Schwimmbadgeschichten mit "fathen" Beigeschmack und ließ sich vor allem über die Tierliebe der Haslacher aus. Doch die gelte leider nicht den Gockeln, sondern den Störchen und Lämmern. In Folge der großen Liebe wachse deren Population so stark an, dass rein rechnerisch 2025 (nach dem neuen Storchenkalender: das Jahr 11 nach Olli und Bolli) jeder Haslacher einen Vogel habe. Bei der Debatte um die Umbenennung der Stadt in Storchheim oder Lammstadt enthält sich nur Joachim Prinzbach von den FWFW (Fröhliche Wiedehopfe und freizügige Wendehälse). 2038 leben in "Storchheim-Lammstadt" dann über 67 Millionen Störche. Rettung naht erst 2055, als der neu gezüchtete "Schwarzwälder Riesenguller" als natürlicher Fressfeind zum Gegenschlag ausholt.

"Uf Kaffefahrt in d´Haslacher Welt" stellten Jürgen Blank und Jochen Burger fest, dass die Haslacher sich allein am besten verseckeln. So hat Marcus Zagermann in seiner Stadtratzeit mit den anderen Bürgervertretern ausgiebig seinen Geburtstag gefeiert. Doch wer feiert, kann auch arbeiten. "Wobei der Dag, des isch gonz klar, für Tesa ä Desaster war". Aber nicht für seinen Arbeitgeber, sondern auch für "Zago". Denn auf dem Heimweg von Offenburg schlief er im Zug ein, fuhr dann auf dem Rückweg schwarz und wurde kontrolliert...

Die "Weltenbummler GmbH – Gute Reise, Gute Preise" (Yves Falk, Tobias Rauber, Antje Hettich und Vincent Müller) erzählten von einer Autofahrt der "zwei süßen Winkler Rungunkeln" mit etlichen Hindernissen. In der bleibt das Auto liegen, wird dann abgeschleppt, die Abschleppstange reißt, das Auto wird auf dem Parkplatz geschoben und dort abgestellt. "Doch daheim het die Ellen keine Ruh un schlüpft erneut in ihre Schuh. Denn sie will sich nicht blamiere und’s mit em Ersatzkanister mal probiere". Und siehe da: "Ä paar Liter Sprit nigeschüttet in ihr Schätzle un der schnurrt wie ä Kätzle".

"In 80 Tagen um die Welt" (Alice, Richard und Daniel Kienzler) erzählten die Geschichte von der hilfsbereiten Diana, die sich dem immer schneller rollend führerlosen Auto mit ganzer Kraft entgegenwarf. "Sag Moni bisch du denn total dänebe,. ich kämpf mit dinem Auto um mein Lebe. Sunsch däts schu an der Mauer klebe", schrie sie die Besitzerin an.

Der Nachtwächter (Herbert Rittershofer) deckte unter anderem auf, dass Nikola Fath (Frau des Rheinschwimmers) mit einem Fahrrad heimfährt, das sie für das ihre hält, um das "geklaute" Fahrrad dann nach dem sie ihren Irrtum entdeckt hat, wieder heimlich, still und leise zum Tatort zurückbringt.

Die Wandervögel (Gaby und Jürgen Burger mit Stefan Oswald) offenbarten, dass der Roser Thomas von den Schellenhanseln nächtens lautstark "Hells Bells" hört und grölt, und sich von seinem Sohn Nico sagen lassen muss: "Vadder, ich will Dir oimol nur sage, suff oifach nimme mehr, als Du konsch vertrage."

Auf ihrer Stadtführung stellten Marcus und Klaus Zagermann klar: "Dass es in Hasle, was b’sunderes gebe muss isch doch fast klar, wenn ma schu a Stund mit dem Auto in de Schlang g’stonde war".