Beim Fest zum zehnjährigen Bestehen des Vereins "Hilfe für Kambodscha – Kaleb" unterhielt Sängerin Linda Tang (hinten), geboren in Deutschland, wohnhaft in Lahr, mit kambodschanischen Wurzeln, die vielen Gäste. Foto: Becker

Kaleb feiert sein zehnjähriges Bestehen. Verein bedankt sich für Hilfe in Kambodscha.

Haslach - "Zehn Jahre Hilfe" hieß das Leitwort des "Verein Kaleb – Hilfe für Kambodscha" zum großen Jubiläumsfest am Sonntag in den Gebäuden und auf dem Gelände der Carl-Sandhaas-Schule. Den ganzen Tag über war viel Betrieb, denn eine große Anzahl von Besuchern wollte seine Solidarität mit dem sehr aktiven Verein zeigen.

Die Gründungsmitglieder um Vorsitzende Stephanie Willmann haben sicherlich im Oktober 2005 nicht zu hoffen gewagt, was aus ihrer Idee, in Kambodscha zu helfen, erwachsen ist. Das Land mit seinen 15 Millionen Einwohnern und mit den Nachbarn Thailand, Laos und Vietnam wurde in den 1970er-Jahren von der Diktatur der Roten Khmer wirtschaftlich ruiniert und hat bis heute an den Folgen zu leiden. Gerade deshalb ist laut Kaleb die Hilfe für das einfache Volk so wichtig. Das Geld, das der Verein nach Kambodscha überweisen kann, komme dort direkt und ohne Umwege an. Denn die Schwägerin von Stephanie Willmann, Ingrid Willman, wohnt, lebt und arbeitet in der Hauptstadt Phnom Penh.

Zum Jubiläum schrieb sie einen anrührenden Dankesbrief, den die Vorsitzende in ihrer Begrüßungsrede verlas. Darin steht an erster Stelle der tiefe Dank für die finanzielle und ideelle Hilfe und Unterstützung. "Wir kümmern uns um Kinder, Jugendliche und Familien, die unter Hunger, Missbrauch, schlechten Lebensverhältnissen und fehlendem Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung leiden. Zur Zeit stehen wir monatlich 85 Menschen helfend zur Seite", berichtet Ingrid Willmann.

Da sich Kaleb ausschließlich aus den Beiträgen der 74 eingetragenen Mitglieder, aus Spenden und dem Erlös von Aktionen finanziert, kommt der Gewinn des Jubiläumsfestes auch direkt zu Kaleb in Kambodscha.

Es war ein buntes, fröhliches Fest den ganzen Sonntag über. Etliche Familien, die schon lange in Deutschland leben und kambodschanische Wurzeln haben, kamen aus dem ganzen Ortenaukreis und sogar dem schwäbische Tuttlingen. Sie alle halfen beim Fest mit und trugen zum Gelingen bei. Vor allem köstliche Speisen wurden von ihnen zubereitet: Das Nationalgericht Amok, das ist Fischcurry mit Kokoscreme, durfte nicht fehlen und fand, zusammen mit den 500 frisch zubereiteten Frühlingsrollen, reißenden Absatz. An einem Stand wurden handwerklich gefertigte Arbeiten zum Verkauf angeboten.

Für die vielen Kinder war ein großer Basteltisch aufgebaut. Im Bereich des Themas "Herbst" entstanden unter den geschickten Händen der emsigen Kinder und unter Anleitung kleine Kunstwerke aus den vorhandenen Naturmaterialien. In der Kinderschminkecke bildeten sich bisweilen lange Reihen.

Zur Unterhaltung bot eine junge Kambodschanerin in originaler Festkleidung einen sehr anmutigen Begrüßungs- und Glückwunschtanz dar, der vom begeisterten Publikum viel Beifall bekam. Die in Lahr lebende Sängerin Linda Tang erfreute die Anwesenden mit ihrer sehr angenehmen Stimme mit kambodschanischen Liedern, aber auch mit modernen Songs.

In entsprechenden Abständen informierte Kaleb mittels einer Präsentation und mit kurzen Vorträgen über seine Tätigkeiten in den zehn Jahren und über die Pläne für die zukünftige Zusammenarbeit. Die anwesenden Gäste waren sich einig, dass die Pläne absolut unterstützenswert sind.