Archivfoto: Becker Foto: Schwarzwälder-Bote

Offene Ateliers und Ausstellung über den Schwarzwald

Von Lars Reutter

Im Zeichen der Kunst steht das kommende Wochenende im Kinzigtal. Zum dritten Male öffnen bildende Künstler ihre Ateliers. Zudem lädt der Kunstverein Mittleres Kinzigtal vom 29. April bis 22. Mai zur Ausstellung "Schwarzwald im Wandel der Zeit" ein.

Mittleres Kinzigtal. Die Aktion unter dem Motto "Offen für Kunst" wurde 2012 von zehn Künstlern ins Leben gerufen und findet seitdem alle zwei Jahre statt. Interessierte können daher am Samstag und Sonntag, 23. und 24. April, jeweils von 11 bis 17 Uhr die Ateliers besuchen und den Anbietern beim künstlerischen Schaffensprozess über die Schulter schauen.

In Hausach sind erneut Werner Bliß, Hüflegewann 12; Marion Sokol, Buchenweg 1 und Gabriele Schuller Vorlandstraße 8 mit von der Partie. In Haslach ist Beate Axmann natürlich längst bekannt, aber sie hat als Gast Chantal Coutu zu sich ins Atelier in die Hausacherstraße 23 eingeladen.

Die Kanadierin hat in ihrer Heimat in Quebec Kunst studiert und lebt heute in Rottweil. Als Mitglied des Kunstvereins Kinzigtal hatte sie sich zuletzt auch an dessen Weihnachtsausstellung beteiligt. Viele Bilder hat sie von Schafen gemalt. Sie sind für Coutu laut ihrer Internetseite "zarte Wesen, wolkenähnliche, grasende, süße Vierbeiner, die uns ungeniert beobachten".

Aber auch mit Portraits als "Spiegel eines geschätzten Augenblickes" beschäftigt sich die Kanadierin seit Jahren. "Jedes Gesicht, jeder Mensch teile eine Botschaft, eine Lebenserfahrung, einen eigenen Blick über das Geschehen und das Werden mit. Die Essenz herauszufiltern, den Geist sprechen zu lassen, sei die Herausforderung für den Künstler", schreibt sie auf ihrer Internetseite.

Drei Künstler können Interessierte in Steinach in der Hauptstraße 78 besuchen, und zwar Hans-Georg Hirschbiel und Albert Reichenbach sowie Michael Steigerwald. Sie waren schon 2014 mit von der Partie.In Zell macht Josef Roland Mauch in der Fabrikstraße 1 bei der Aktion "Offen für Kunst" mit. Der gebürtige Emmendinger hat 2001 erfolgreich sein Studium an der Kunstakademie in Lahr abgeschlossen. Einzelausstellungen hatte der freischaffende Künstler unter anderem im Kurhaus Baden-Baden, und Solingen. Studienaufenthalte und Arbeiten führten ihn nach Helsinki, Kusamo, Talin, Glastonbury/Stonehenge, Reykjavik und in die Toskana.

"Schwarzwald im Wandel der Zeit"

Der Kunstverein Mittleres Kinzigtal und das Schwarzwälder Trachtenmuseum Haslach stellen zudem vom 29. April bis 22. Mai Werke zeitgenössischer Künstler aus, die schöpferisch die Frage beantwortet haben: "Wie sehe ich den Schwarzwald heute?". Das Ergebnis sind laut Pressemitteilung Skulpturen und Malerei, die in direktem Vergleich zu über 100 Schwarzwälder Originaltrachten, lebensnah dargestellt, ergänzt durch kunstvoll gefertigte Einzelteile und Gegenstände aus dem bäuerlichen Leben, zu sehen sind.

Der Kunstverein möchte mit seiner bundesweit ausgeschriebenen und jurierten Ausstellung zum Thema "Schwarzwald im Wandel der Zeit" das aktuelle künstlerische "Heimatbild" zeigen. "Die malerischen Trachten, die die Schwarzwälder früher trugen sind fast gänzlich aus dem Straßenbild verschwunden und erfreuen uns heute nur noch selten an hohen Festtagen.

Ihre Schönheit greift der Künstler auf, er setzt sich mit der Kulturlandschaft Schwarzwald auseinander und lässt uns an seiner Sicht auf den Schwarzwald teilhaben. Wir sehen unterschiedlichste Methoden und Materialien, klassische Malerei und Zeichnungen, Fotografie und Bildhauerei", heißt es in der Ankündigung.

Hier werden volkskundlich interessierte Besucher und Freunde der modernen Kunst zusammen gebracht. Eine weitere Besonderheit ist auch die Umgebung des Museums. Das Alte Kapuzinerkloster, das das Schwarzwälder Trachtenmuseum beherbergt, ist die einzig vollkommen erhaltene barocke Klosteranlage des Kapuzinerordens im ganzen süddeutschen Raum. Die Ausstellung findet mit dem internationalen Museumstag am 22. Mai einen Höhepunkt und Abschluss.

Gefördert wurde das Projekt durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (Innovationsfonds), die Prinzbachstiftung und die Stadt Haslach haben die vom Kunstverein Mittleres Kinzigtal organisierte Ausstellung unterstützt.

Folgende Künstler stellen aus: Rainer Braxmaier, Chantal Coutu, CW Loth, Stefan Dinter, Kerstin Dollhof, Silvia Ehrlinger, Dieter Eisenmann, Elisabeth Endres, Marianne End, Susanne Rosa Geiger, Gabriele Goerke, Johanna Helbling-Felix, Susanne Hohaus, Gloria Keller, Martin Kempe, Michel M., Peter Link, Petra Lunde, Heinz-Gustav Maurer, Marion Moritz, Birgit Moser, Michael Munding, Rainer Nepita, Edda Neumann, Gisela Pletschen, Albert Reichenbach, Florian Richter, Kerstin Schäfer, Marion Sokol, Michael Staigerwald, Heidrun von Hancke, Pirmin Wilhelm, Walter Zepf, Annette Ziegler und Rainer Zimmermann.