Historische Bürgerwehr und Bürgerinnen blickt zurück und voraus. Dieses Jahr wohl kein Bierkellerfest.
Haslach - "Wir sind ein kleiner Verein mit großen Aufgaben", sagte der Vorsitzende und Kommandant Alois Krafczyk bei der Hauptversammlung der "Historischen Bürgerwehr und Bürgerinnen Haslach". Dies belegte er anhand der zahlreichen Auftritte und Veranstaltungen,
Aufgezählt wurden am Samstagabend im Gasthaus Rebstock zuerst einmal die Teilnahmen an Heimat- und Trachtenfesten sowie Verbandstreffen in der näheren und weiteren Umgebung. Stets fielen die Haslacher durch ihre schmucken Uniformen auf. In Haslach selbst war es vor allem die Mitgestaltung des Fests zum hundertjährigen Bestehen des Freihofs. Einen ausgezeichneten Namen hat auch das jährliche Bierkellerfest, wobei besonders die Führungen von August Schmieder den vielen interessierten Gästen Freude bereiteten.
Ein weiterer Schwerpunkt neben der Pflege des heimatlichen Brauchtums ist die Erhaltung des einzigen noch bestehenden Bierkellers. Auch die Besiedelung mit Störchen will man fördern. Stolz ist man darauf, dass sich die Großvögel auf dem Kasten und jetzt auf dem Kirchdach in unmittelbarer Nähe des Vereinsheims St. Elisabeth niederließen.
Eine wichtige Aufgabe ist die Gewinnung neuer Mitglieder. Drei junge Männer traten als Schützen der Bürgerwehr bei, so dass die Wehr nun 16 Mann stark ist. Der närrische Abend und das Helferfest mit Vorführung des schwarz-weiß Films von 1928 "Der Leutnant von Hasle" fördern die Pflege der Kameradschaft. Bemerkenwert war auch die Klausurtagung der Kommandanten des Landesverbandes der Bürgerwehren und Milizen Baden-Südhessen.
Dass auch die Bürgerinnen in ihrer stolzen Tracht mit der unverwechselbaren Goldhaube ein großes Maß an Einsatz zeigten, wurde im Bericht von Sprecherin Elke Müller deutlich. Bei zahlreichen Veranstaltungen der Stadt, des Kunstvereins und bei Festen und Feiern sorgten sie für die Bewirtung. Dafür wurden sie stets mit Lob bedacht.
In ihrem ersten Kassenbericht nach der Wahl im vergangenen Jahr vermeldete Carmen Kohlund in den Einnahmen eine gute Bilanz. Allerdings erscheint auf der Ausgabenseite für neue Uniformen für die Männer und für Goldhauben für die Frauen sowie für die neu geschaffenen Verdienstmedaillen ein ansehnlicher Posten. Die beiden Kassenprüfer Jochen Burger und Bruno Hochstein, die für ein weiteres Jahr gewählt wurden, bestätigten eine einwandfreie Verwaltung der Finanzen. Im Ausblick auf die Termine 2014 bilden das Biwak der Bürgerwehr Wolfach im Juni im Schlosshof, die Teilnahme am Städtlefest in Löffingen und das Fest zur Neueröffnung des Hansjakob-Museums nach dem Umbau die Höhepunkte. Deshalb wird es in diesem Jahr voraussichtlich kein Bierkellerfest geben können. Beim Kreistrachtenfest im September in Gutach zum Jubiläum des Freilichtmuseums ist man selbstverständlich auch dabei.
Zehn Kameraden erhielten erstmals die neu geschaffene Verdienstmedaille. Der Geehrte muss bestimmte Aufgaben im Verein, sei es in der Vorstandschaft, bei der Übernahme von Arbeiten und Aufgaben oder im kameradschaftlichen Miteinander übernommen und sich darin bewährt haben.
Es wurden ausgezeichnet: Schütze Hermann Schmider (fünf Jahre), die Schützen Reinhard Neumaier ,Peter Voss und Wolfgang Heinrich (alle drei Bronze), Korporal Uwe Grandt (Silber), Schütze Franz-Josef Schweiß, Korporal Markus Hug, Ehrenleutnant August Schmieder und Oberleutnant Klaus Buchholz (alle Silber).
Alois Krafczyk, der nicht nur Vorsitzender der Haslacher historischen Bürgerwehr ist, sondern auch seit acht Jahren stellvertretender Kommandant im Landesverband der Bürgerwehren und Milizen in Baden-Württemberg ist, wurde als Mann der ersten Stunde und als der eigentliche Begründer und "Motor" des Haslacher Vereins mit der Medaille in Silber bedacht. Zudem wurde er seitens des Landesverbandes zum Major befördert.