Johannes Fechner (SPD) hat sich in seiner neuen Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter in Berlin gut eingefunden. Foto: Abgeordnetenbüro Fechner

Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Emmendingen-Lahr, Johannes Fechner, ist inzwischen rechtspolitischer Sprecher der SPD.    

Mittleres Kinzigtal/Berlin - Sie trennt das Parteibuch, sie eint die Koalition und sie verbindet der Umstand zum ersten Mal in den Bundestag gewählt worden zu sein. In einer Serie widmet sich der SchwaBo den Neuen in Berlin. Heute Johannes Fechner (SPD), es folgen Kordula Kovac und Thorsten Frei (beide CDU).

"Ich hatte einen super Start in Berlin", sagt Johannes Fechner, der es im dritten Anlauf in den Bundestag geschafft hat. Angetreten war er im Wahlkreis Emmendingen-Lahr zu dem auch die Raumschaft Haslach gehört. Letztlich kam der promovierte Jurist dann über die Landesliste der Sozialdemokraten zu seinem Mandat.

In Berlin sei er von seinen Fraktionskollegen gut aufgenommen und eingearbeitet worden. "Die ersten zwei Monate hat mich ein Mannheimer Abgeordnete begleitet und erste Tipps gegeben", erzählt der gebürtige Freiburger, der heute seinen 42. Geburtstag feiert.

Große Überraschungen hatte für ihn die neue Tätigkeit aber nicht parat, da er schon vor seiner Wahl öfters die Fraktion besucht habe.

Erleichtert hat ihn der Start auch der Umstand, dass fast die Hälfte der SPD-Abgeordneten neu in den Bundestag gewählt wurden. "Es gibt kein Platzhirschgehabe von den Etablierten", sagt Fechner. So sei auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier ein "lockerer Typ", der die Fraktion im vergangenen Jahr in den Sitzungen über die vielen Krisenherde auf den laufenden gehalten habe. Aber auch auf den Gängen könne man Steinmeier ohne Probleme ansprechen. "Manchmal möchte man die Fernsehnachrichten ja gar nicht mehr anschauen", bereiten die vielen Krisen auch Johannes Fechner einiges an Kopfzerbrechen.

Glück hatte der SPDler bei der Einteilung der Ausschüsse. "Ich habe meinen Wunschausschuss bekommen", freut sich Fechner über seine Zugehörigkeit zum Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz. Zudem ist er Mitglied im Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung und im Unterausschuss Europarecht. Themen mit denen er sich in seinem ersten Jahr vor allem beschäftigte sind Sterbehilfe, Mietpreisbremse und die Verschärfung des Sexualstrafrechts.

Seit Oktober ist Fechner auch noch rechtspolitischer Sprecher seiner Fraktion, was für ihn als Neuling natürlich eine große Ehre sei. Angesichts dessen sei die Schlagzahl aber sehr hoch und die Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter schon "stressig". So beginne sein Arbeitstag in den 20 Sitzungswochen nicht selten um 6.30 und ende um 23 Uhr.

Vorurteile gegen Politiker tritt Fechner am liebsten vor Ort in Berlin oder bei seinen Besuchen im Wahlkreis entgegen. "Ich freue mich immer über Besucher in Berlin", erklärt der 42-Jährige. Aber auch zu Terminen, wie beispielsweise kürzlich der Einweihung des Urenkopfturms in Haslach sei er "sehr, sehr gern". "Der Ausblick war einfach herrlich" erinnert er sich.