Gregor Bühler Foto: privat

Der Haslacher holt im ersten Wahlgang den Sieg in Sasbach / Gegen Amtsinhaber durchgesetzt

Gregor Bühler ist neuer Bürgermeister in Sasbach. Mit einem überwältigenden Ergebnis von 59,5 Prozent schlug er im ersten Wahlgang sogar den bisherigen Amtsinhaber Wolfgang Reinholz.

Haslach/Sasbach. Von dem Ergebnis ist Bühler am Montag noch hörbar überwältigt. Im Gespräch mit dem SchwaBo räumt er zwar ein, dass sich in den letzten ein bis zwei Wochen vor der Wahl bereits eine entsprechende Tendenz abgezeichnet habe. "Aber dass es eine derart hohe Wahlbeteiligung geben würde und das Ergebnis so deutlich ausfällt? Nein, damit habe ich nicht gerechnet."

Bei einer Wahlbeteiligung von rund 59,8 Prozent verwies der 34-jährige Betriebswirt seine zwei Konkurrenten deutlich auf die hinteren Plätze: Reinholz holte rund 34,2 Prozent der Stimmen. Der dritte Kandidat Wolfgang Weber kam auf gerade einmal rund 6,3 Prozent. "Das Ergebnis ist aber zunächst nur vorläufig", gibt Bühler zu bedenken. Er rechne nicht damit, dass jemand Einspruch einlegen wird, aber im Gespräch bleibt er verhalten, was die weitere Planung betrifft.

Zwischen den Stühlen

Der offizielle Beginn von Bühlers Amtszeit in der Stadt im nördlichen Ortenaukreis ist am 27. November vorgesehen, informiert der frisch gebackene Bürgermeister. "Momentan bin ich in Verhandlungen mit meinem Arbeitgeber." Wichtig sei ihm, das Arbeitsverhältnis jetzt fair zu beenden, denn "bislang ist die Zusammenarbeit auch fair verlaufen. Das soll einen guten Abschluss finden." Gleichzeitig brennt er nun aber auch darauf, in Sasbach das Heft in die Hand zu nehmen. "Natürlich möchte ich frühestmöglich loslegen. Ich sitze gerade zwischen zwei Stühlen."

Auf die etwas ketzerische Frage, warum er es jetzt in Sasbach versucht hat, aber im Frühjahr nicht bei der Wahl in seinem Wohnort Haslach, antwortet der 34-Jährige: "Das Timing hat nicht gepasst." Damals war er frisch zugezogen, für eine Kandidatur sei es zu früh gewesen. "Man muss meiner Ansicht nach dann doch in der Region angekommen sein." An mangelndem Zuspruch lag es damals nicht. "Ich bin schon angesprochen worden, aber es hat sich damals einfach nicht richtig angefühlt." Bei der Wahl in Sasbach sei das anders gewesen. "Und das Gefühl war offensichtlich richtig", sagt Bühler, dann doch nicht ganz ohne Stolz.

Ein Amt jedoch hat Bühler erst im Frühjahr in der Hansjakobstadt angetreten: Seitdem ist er Vorsitzender des hiesigen CDU-Ortsvereins. Wie es mit diesem Posten weitergeht, will er am Montag im Gespräch nicht verraten. "Darum wird es in der nächsten Vorstandssitzung gehen", kündigt Bühler an. Klar sei aber, dass die beiden Ämter sich nur schwer miteinander verbinden ließen.

Sein Stellvertreter im Ortsverein, David Eisenmann, verleiht per E-Mail seiner Freude über Bühlers Wahlsieg Ausdruck. "Ich freue mich sehr über das tolle Ergebnis für Gregor – sein wirklich sehr engagierter Wahlkampf hat sich für ihn schon im ersten Wahlgang ausgezahlt. Trotz der Tatsache, dass der Amtsinhaber herausgefordert war, konnte er die Sasbacher für sich und seine Ideen gewinnen", schreibt er.

"Natürlich werden wir nicht zuletzt aufgrund der persönlichen Verbundenheit auch weiter in engem Kontakt mit ihm bleiben. Das Datum des Amtsantritts steht für Gregor noch nicht fest – einen neuen Vorstand für den Ortsverband werden wir dennoch brauchen. Auch wenn ich am Tag nach der Wahl sicherlich wenig überraschend noch keinen neuen Namen nennen kann, so bin ich doch sehr zuversichtlich, dass uns das zu gegebener Zeit nicht außerordentlich schwer fallen wird. Besonders in den vergangenen Monaten haben wir sehr produktiv im Ortsverband zusammen gearbeitet und viele Menschen getroffen, die Interesse an politischem Engagement gezeigt haben", blickt Eisenmann optimistisch nach vorn.

INFO

Ergebnis

Das vorläufige Wahlergebnis in Sasbach verzeichnet eine Beteiligung von 59,82 Prozent. Davon entfielen im ersten Wahlgang 59,5 Prozent auf Gregor Bühler, 34,18 Prozent auf den bisherigen Amtsinhaber Wolfgang Reinholz und 6,28 Prozent auf den dritten Bewerber Wolfgang Weber.