Noch gibt es keine direkte Abfahrt von der B 33 ins interkommunale Gewerbegebiet in Steinach.Archivfoto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Flächen im interkommunalen Gewerbegebiet in Steinach sind weiterhin begehrt / Finanzplanung vorgestellt

Von Lars Reutter

Raumschaft Haslach. In der Sitzung des Zweckverbands "Gewerbegebiet Interkom Steinach/Raumschaft Haslach" am Donnerstag im Haslacher Rathaus war die Finanzplanung für den Zeitraum 2014 bis 2018 eine Thema. Zudem ging es um die Anbindung an die B 33.

Steinachs Bürgermeister und Zweckverbandsvorsitzender Frank Edelmann stellte bezüglich der Anbindung des Gewerbegebiets an die Bundesstraße klar, dass die Gespräche, die derzeit mit Anliegern geführt werden, nur bedingt etwas mit der geplanten B 33-Abfahrt zu tun haben. Vielmehr ginge es um die Anlieferung und Zwischenlagerung von Teilen für die Windräder auf dem Kambacher Eck. Dafür werde eine Behelfausfahrt erstellt, und zwar an der Stelle, wo nach dem derzeitigen Planungstand auch die spätere feste Abfahrt sein wird. Nachdem diese Behelflösung aber nicht mehr für die Windrad-Anlieferung gebracht werde, müsse man diese aber wieder dicht machen bis die Planung für die feste Abfahrt fertig und diese gebaut sei, erklärte Edelmann.

Nachdem im Juni seitens des Regierunspräsidiums (RP) per E-Mail mitgeteilt worden sei, dass die Planung für die B 33-Abfahrt nun in Angriffen genommen werden könne, haben zwischenzeitlich laut Edelmann natürlich auch schon Gespräche stattgefunden. Verhandlungen werde es auch in den nächsten Wochen und Monaten geben.

Thema sei unter anderem die rechtliche Umsetzung und die Wahl des adäquaten Radius und der Länge der Abfahrt, wozu es innerhalb des RP verschiedene Ansichten gebe. Nach der Klärung in welchem Verfahren die Abfahrt geplant werde, kann Edelmann auf einstimmigen Beschluss der Zweckverbandsmitglieder die Ingenieurleistungen vergeben. Das Honorar wird sich dabei laut Sitzungsvorlage auf rund 22 000 Euro belaufen. Was die Abfahrt an sich kosten wird, konnte Edelmann noch nicht beziffern. Der vorläufige Ansatz in Höhe von 330 000 Euro sei da nur "eine ganz grobe Schätzung".

14 Firmen belegen nun59 Prozent der Fläche

Keine geschätzten, sondern ganz genaue Zahlen verkündete Kämmerin Petra Meister. Bis zum Jahresende 2013 wurden im Interkom insgesamt 41 470 Quadratmeter (qm) an zwölf Firmen veräußert. Im Jahr 2014 wurden nochmals 8153 qm an zwei weitere, neue Firmen verkauft. "Insgesamt haben damit 14 Firmen im Gebiet des Zweckverbands Fuß gefasst. Gleichzeitig wurden bereits 59 Prozent der Gewerbeflächen veräußert", sagte Meister. Die positive Entwicklung der Firmen zeige sich insbesondere daran, dass zur Verfügung gestellte Erweiterungsflächen bereits von drei Unternehmen in Anspruch genommen und weitere Flächen optioniert wurden.

Nachdem zu Beginn der Erschließung Josef-Maier-Straße und Anton-Tonoli-Straße lediglich als Baustraße ausgebildet waren, wurde im Jahr 2013 ein Teilbereich bereits endausgebaut und damit fertig gestellt. Um die verbleibenden 41 Prozent der Gewerbeflächen zur Verfügung stellen zu können, wurde 2014 mit dem Ausbau des Bereichs "Im Gansacker" als Erschließungsstraße begonnen.

"Mit Blick auf das Haushaltsjahr 2014 ist festzustellen, dass sich dieses weitgehend plangemäß entwickelt", freute sich Meister. Die aus dem Jahr 2013 übertragene Kreditermächtigung werde nicht gebraucht.

Das Gesamtvolumen des Etats 2015 beläuft sich laut Meister auf insgesamt rund 607 600 Euro. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 37 600 und den Vermögenshaushalt 570 000 Euro. Mit diesem Betrag soll vor allem der Endausbau der Josef-Maier-Straße einschließlich Anlage der öffentlichen Grünfläche ausgeführt werden. Dies auch im Bereich "Im Gansacker". "Dort soll es nicht mehr wie auf einer Baustelle aussehen", so Edelmann. Wo die Grünfläche angelegt wird, werde allerdings jetzt noch geparkt, wies er auf eine Aufgabe für die Firmen hin.

Im Etat 2015 steht unter anderem auch noch eine weitere Rate für die Neugestaltung der Straßenbeleuchtung und für die Fortsetzung der Ausgleichsmaßnahmen.

Das große Aufgabenpaket finanziert sich laut Meister unter anderem aus Grundstücksverkäufen. Insgesamt wird mit der Veräußerung von rund 4000 qm gerechnet, wovon eine Teilfläche bereits durch einen notariellen Vorvertrag veräußert wurde. Insgesamt wird von Grundstückserlösen in Höhe von 220 000 Euro ausgegangen.

Der Schuldenstand des Zweckverbandes beläuft sich zum Jahresende 2014 auf rund 1,110 Millionen Euro. 2015 wird zur Finanzierung der anstehenden Maßnahmen mit einer Darlehensaufnahme von 350 000 Euro gerechnet. Die allgemeine Rücklage wird zu Beginn des Jahres 2015 rund 91 000 Euro betragen.

Die anhaltende Nachfrage nach Gewerbeflächen wertet Meister als Beweis dafür, mit dem interkommunalen Gewerbegebiet auf den richtigen Weg zu sein, den man weiter gehen solle. Edelmann informierte darüber, dass die Nachfrage sogar so gut sei, dass man bereits die gesamte erschlossene Flächen veräußern könnte. Allerdings gäbe es auch drei Interessenten an einem Abschnitt, für den noch nicht geklärt sei, ob man da beispielsweise das Los entscheiden lasse oder ein anderes Auswahlverfahren wähle.