Setzen sich für Flüchtlinge ein (von links): Herbert Hansmann (Präsident Lions-Club), Integrationsbeauftragte Jennifer Schmid, Nicole Romfeld, Schulleiter Christof Terglane, Bernd Antes (Lions Quest), Schulleiter Martin Teufel und Wolfgang Stunder (Activity-Beauftragter Lions-Club). Foto: Störr

Lions-Club Kinzigtal unterstützt Vorhaben für Flüchtlingskinder in Haslacher, Hausacher und Zeller Schule.

Haslach - Die Integration von Flüchtlingskindern geschieht in erster Linie über die Sprache, die unter anderem in den Schulen des Kinzigtals vermittelt wird. Der Lions-Club Kinzigtal unterstützt diese Arbeit der Hausacher Graf-Heinrich-Schule, des Haslacher Bildungszentrums und des Zeller Bildungszentrums mit jeweils 1000 Euro.

"Wir haben die drei großen Schulen des Kinzigtals ausgesucht, weil sie seit Jahren mit der Integration von Flüchtlingskindern beschäftigt sind", erklärte Bernd Antes vom Lions-Clubs bei der Scheckübergabe in Haslach.

Abends die Bilder im Fernsehen anzuschauen sei etwas ganz anderes, als täglich mit den teilweise traumatisierten Kindern zu arbeiten. Das bestätigte Nicole Romfeld, die an der Hausacher Schule federführend für die Integrationsarbeit zuständig ist. Für sie beginnt die Integrationshilfe in erster Linie mit einem offenen Herzen, Verständnis, Vorsicht und Respekt – aber auch mit der Vermittlung der deutschen Sprache. "Das Meiste ist ohne finanzielle Mittel im Menschen selbst zu finden", so Romfeld. Als Klassenlehrerin der Vorbereitungsklasse wisse sie, dass das Budget für die adäquate Sprachvermittlung immer schnell ausgeschöpft sei.

Die Arbeit mit den Kindern werde oft durch die erschütternden Erlebnisse während der Flucht erschwert. Deshalb hält Nicole Romfeld das Kennenlernen der Familien und Gespräche mit den Eltern für ausschlaggebend, wenn den Kindern geholfen werden soll. Allerdings fehle es aufgrund der Kosten meist an Dolmetschern. Entsprechend groß sei die Freude über die Spende des Lion-Clubs, wie die beiden Schulleiter Christof Terglane (Haslach) und Martin Teufel (Zell) bestätigten.

Haslach ist eine der ersten Kommunen, die die Stelle einer Integrationsbeauftragten geschaffen hatte und seit März mit Jennifer Schmid besetzt hat. Sie erzählte vom geplanten Kulutrcafé, das ab dem kommenden Schuljahr monatlich stattfinden soll. "Der Bedarf ist gegeben, neben den Kindern sollten auch die Eltern mit ins Boot der Integration genommen werden" , so Schmid

Für Haslach würden 18 Flüchtlinge erwartet, unter denen wohl auch Kinder sein werden. Die Schüler würden eine Schlüsselrolle im Zugang zu den Erwachsenen spielen, allerdings sei in den Familien die Schwellenangst oft hoch, um von sich aus auf die Schule zuzukommen. Mit dem besseren Kennenlernen der Schule über das Kulturcafé solle diese Hemmschwelle abgebaut und der Alltag ein Stück weit erleichtert werden. "Diejenigen, die auf der Strecke bleiben, sind oft die zuhause sitzenden Mütter", erklärte Schmid. Mit Familien, die bereits seit längerem in Deutschland leben und anerkannt sind, seien gute Erfahrungen gesammelt worden.

Martin Teufel sprach von den vielen Facetten der Integrationsarbeit, die in Zell aufgrund der verhältnismäßig großen Asylantenzahl geleistet werde. "Integration geht über Sprache, das ist ganz klar." Oft gehe es sehr schnell, dass die Kinder deutsch reden würden, und dann sei Erschütterndes zu erfahren. Derzeit werde an der Schule ein Sprachprogramm für ein Tablet entwickelt, für das marktübliche IT-Programme speziell auf die Bedürfnisse der Flüchtlingskinder abgewandelt würden. "Das Geld des Lions-Club werden wir für das Einrichten der Tabletts verwenden", sagte Teufel.