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Haslach will Abstellmöglichkeiten für Fahrräder schaffen

Von Lars Reutter

Parkplätze gibt es in Haslach viele, für Fahrräder aber kaum geregelte Abstellplätze. Dies führt dazu, dass sie einfach abgestellt werden, wo es dem Halter gerade passt. Diese Situation will der Gemeinderat nun ändern.

Haslach. Besonders chaotisch geht es in Bahnhofsnähe an der Schleiffmattstraße zu, wo mangels einer Alternative die Fahrräder sogar an Verkehrsschildern festgemacht werden. Auf der anderen Seite des Bahnhofs sieht es kaum besser aus. Hier wird gerne direkt vor dem Polizeirevier "geparkt". Als Alternative gibt es beim Bahnhof eine Blechüberdachung, die laut Einschätzung der Verwaltung in einem "äußerst schlechten Zustand ist und nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht". Aufgrund dessen und wegen der schlechten Sicherheitsvorkehrungen werde dieser Standort auch nur noch von wenigen genutzt.

Da dies kein Zustand ist, hat sich Sonja Moser vom Stadtbauamt dieses Themas angenommen und in der Gemeinderatssitzung am Montagabend Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt. In einem ersten Schritt haben die Räte nun für die Schaffung von 30 überdachten Abstellplätzen mit Anlehnbügeln an der Schleifmattstraße gestimmt. Die Kosten hierfür betragen rund 55 000 Euro, wobei mit Fördergeldern in Höhe von 31 500 Euro gerechnet wird.

Fahrradparkhaus würde 300 000 Euro kosten

Wesentlich teurer wäre mit rund 300 000 Euro (Eigenanteil der Stadt etwa 150 0000 Euro) ein Fahrradparkhaus mit 24 abschließbaren Einzelboxen direkt am Bahnhof, das insgesamt Platz für 110 Räder bieten würde. Trotz der hohen Kosten stimmten die Gemeinderäte dafür, über einen solchen Bau zu einem späteren Zeitpunkt nochmals zu beraten und diesen dann gegebenenfalls in Auftrag zu geben. Die Tendenz ging aber bereits am Montagabend dahin, dass die Ratsmehrheit grundsätzlich zu Investitionen bereit ist.

"Die Situation ist derzeit katastrophal", begründete dies Karla Mahne (CDU). Martin Schaeffer (Grüne) war zunächst beim Blick auf die Kosten "erschrocken". Dann habe er es aber mit den Kosten für Autoparkplätze verglichen, weshalb er das Vorhaben für gerechtfertigt hält. Auch hat er kein Problem damit, wenn die Gemeinde für abschließbaren Boxen Miete verlangen würde.

Andreas Isenmann (CDU) befürchtet dagegen, dass auch wenn ein solches Fahrradparkhaus geschaffen werde, die Leute aus reiner Bequemlichkeit ihr Rad immer noch andernorts abstellen würden und anmietbare Boxen vielleicht nicht angenommen würden.

Hierzu gab Sonja Moser aber Entwarnung. Denn beispielsweise die Boxen in Hausach seien voll ausgebucht. "Wir würden mit solchen Boxen auch Leute ansprechen, die bisher aus Sorge um ihr teures Rad, dieses nirgends in Haslach abstellen wollen", sagte sie.

Auf Nachfrage erklärte Moser abschließend noch, dass an beiden Standorten bei Bedarf auch noch weitere Plätze geschaffen werden könnten. Auf die nun geplante Zahl sei sie durch mehrfache Zählungen der bislang rund um den Bahnhof abgestellten Fahrräder gekommen.