Die musikalische Untermalung des Festgottesdienstes beeindruckte die Anwesenden. Foto: privat

Gerechtigkeit und Glaube bewegen die Kinzigtäler zum Reformationsjubiläum

Haslach (red/cko). Ein besonderer Gottesdienst unter Mitwirkung des Kirchenchores hat am vergangenen Sonntag in der Haslacher Stadtkirche stattgefunden.

Die Vorstellung der 95 gesammelten Thesen stand laut einer Pressemitteilung im Mittelpunkt. 95 Menschen, meist aus dem Kinzigtal, haben sich Gedanken um ein Thema gemacht. Einige der Thesenschreiber waren im Gottesdienst anwesend. Pfarrer Christian Meyer und Christine Aberle, die die Thesenaktion durchführten, mussten für die Impulse eine Auswahl treffen, was ihnen schwerfiel, denn jede These sei wertvoll für sich.

Häufig äußerten sich die Schreiber zum Thema Gerechtigkeit. So schrieben die Richterinnen am Amtsgericht Wolfach Katrin Killguss und Ina Roser ein Zitat Gustav Heinemanns: "Der Zivilisationsgrad eines Landes ist nicht an materiellem Wohlstand, Qualität der Infrastruktur oder militärischer Macht erkennbar, sondern daran, wie eine Gesellschaft mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht."

Zum Thema Glaube hieß es vom Schuldekan Hans-Georg Dietrich aus Offenburg: Unser Gott ist ein "Platzmacher", denn Platzmachen ist die kürzeste Definition von Liebe. Lieben heißt, einem anderen Wesen Platz machen: in seiner Zeit, in seinem Leben, in seinem Haus, in seinem Denken und Tun. Der dritte Impuls betraf die Ökumene und das Zusammenleben. Der ehemalige Bürgermeister Heinz Winkler sorgte mit seiner These, dass die Welt mehr Haslacher brauche, für ein Schmunzeln. Damit meinte er Menschen, die sich ehrenamtlich für andere engagieren und sich dort einsetzen, wo sie gebraucht werden.

Zwischen diesen Impulsen sang der Kirchenchor unter der Leitung von Christiane Bergsträsser. Die Sologesänge von Monika-Wartmann-Bührer, Julia Imhof, Erik Bubolz und Max Bergsträsser waren beeindruckend. Die Streichinstrumente spielten Jonas Schundelmeier, Johanna Bergsträsser und Stephan Ziehms und die Posaune Max Bergsträsser. "Achim Bührer mit seinen Pauken gab das I-Tüpfelchen", heißt es in der Mitteilung. Erik Bubolz holte aus der Orgel alles heraus. Mit dem Gospelsong "The Solid Rock" endete der eindrucksvolle Gottesdienst. Die Besucher spendeten viel Applaus.