Kurt Mosetter lässt die Besucher im übervollen Saal der Festhalle sich recken und strecken. Fotos: Paskal Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesundheit: Vortrag von Kurt Mosetter in der Gutacher Festhalle zieht Menschenmassen an

Der Vortrag von Kurt Mosetter in der Gutacher Festhalle hat Menschenmassen angezogen. Selbst vor der Festhalle und in den Gängen drängen sich die Besucher.

Gutach. Wie groß das Interesse an dem vom TuS veranstalteten Vortrag von Kurt Mosetter ist, zeigte sich schon bei der Suche nach einem Parkplatz. War dieser gefunden, strömten die Besucher in Richtung Festhalle.

Dort gab es für die später gekommenen Interessenten keinen Sitzplatz mehr. Selbst die Stehplätze waren rar. Alle Türen waren geöffnet, so dass die draußen Stehenden wenigstens den Ton zu hören bekamen. Einige machten sich auch wieder auf den Heimweg.

Christian Lehmann, Abteilungsleiter Handball vom TuS Gutach, war von diesem Ansturm total überwältigt.

Der promovierte Arzt und Heilpraktiker Kurt Mosetter war es wichtig, sein Wissen zur Bewegung und Ernährung weiter zu geben. Sein Credo lautet: "Wer fit sein möchte, braucht keinen Schrott. Und wenn Kinder die Ernährung oder Lebensweise umstellen sollen, müssen zwangsläufig Mama und Papa Vorbild sein."

Mosetter hatte tagsüber zusammen mit seinen ebenfalls anwesenden Kollegen Jörg Spitz und Wolfgang Fasser Patienten behandelt. Einige davon waren im Saal anwesend. In seinem Vortrag kritisierte der Referent den Fabrikzucker, der für so viele Erkrankungen verantwortlich ist. Seiner Meinung nach sollten Zucker und Süßgetränke als Gift gehandelt werden.

Was die im Gehirn anrichten, zeigte Mosetter an einem Beispiel auf. "Wenn Milch anbrennt, dann ist es so wie angebrannter Zucker im Gehirn – Sabotage auf allen Ebenen." Er hält auch nichts von Süßstoffen, denn auch diese erzeugen Diabetes, die Zuckerkrankheit. Da die Gesundheit im Darm beginnt, ist hierzu die richtige Ernährung wichtig. Natürlich gehört eine ausreichende Bewegung auch dazu, damit die Muskeln ihre ihnen zugedachte Arbeit leisten können.

Sollten die Muskeln bereits eingerostet sein, hilft sein Programm "Kraft in der Dehnung". Dazu ließ er die Besucher im Saal aufstehen, um sich kräftig zu recken und zu strecken. Schon solche Kleinigkeiten sind sehr hilfreich. Oft werden bei Schmerzen die Ursachen, jedoch nicht die Symptome bekämpft.

Selbst das Gehirn regeneriert sich durch Bewegung. Solange jedoch der belohnt wird, der nichts tut, stimmt etwas in der Medizin nicht.

Der Vorsatz "Du musst" nützt dabei nichts, es sollte freiwillig geschehen. Säfte von Äpfeln, Orangen und Trauben enthielten laut Mosetter zu viel Zucker.

30 Prozent der Bevölkerung bekämen dadurch eine nicht alkoholische Fettleber. Es dauert 20 bis 30 Jahre, bis gesundheitliche Schäden entstehen. Daher sollte sich jeder seine Gedanken zu einer geänderten Ernährung machen. Er zeigte die Ernährungspyramide auf, die dabei helfen kann. Sein Kollege Jörg Spitz stellte fest, dass in Deutschland jeder durchschnittlich 18 Mal im Jahr zum Arzt geht und als "Behinderter" rauskommt.

"Wir vergiften unseren Körper mit Medikamenten", meinte er. Selbst die Senioren in Heimen bekommen laut Spitz nichts passendes zu essen und werden oft durch Medikamente ruhig gestellt. Hier setzte zustimmender Beifall des Publikums ein. In den Kindergärten sieht es laut Spitz oft auch nicht anders aus.

Bevor Mosetter seinen Vortrag beendete, beantwortete er noch einige Fragen. Eine Besucherin wollte wissen, warum abends kein Obst mehr gegessen werden soll. Mosetter empfiehlt hier Beeren, die wenig Zucker enthalten oder ein paar Nüsse. Der in Äpfeln, Birnen und hauptsächlich Bananen enthaltene Zucker lasse die Bauchspeicheldrüse nachts nicht zur Ruhe kommen. Sie sollte sich in dieser Zeit aber erholen.

Sein blinder Kollege Wolfgang Fasser rüttelte zum Schluss die Anwesenden nochmals auf. Für die Menschen ist ein liebevoller Umgang und positive Gemeinschaftserfahrung vorteilhaft. Einsamkeit macht krank. Jeder kann sich für die Gemeinschaft einsetzen und insbesondere mit sich selbst gut umgehen. Fasser strahlte eine große Gelassenheit aus.

Er zeigte in einer kurzen Videoeinspielung, wie ein durch Gehirnhautentzündung geschädigtes Kind in Lesotho durch intensive Betreuung das Laufen gelernt hat. Die Großmutter des Kindes hatte durch ihren unerschütterlichen Glauben auf die Therapeuten vertraut.

Fasser ermutigte dazu, in Dankbarkeit zu leben. Jeder kann mit Einfachheit und Unkompliziertheit täglich realisierbare Schritte tun. "Negative Gedanken kleben oft wie Kaugummi am Schuh. Dankbarkeit kann gepflegt werden und steckt an". so Fasser. Nach fast zwei Stunden endete der lehrreiche Abend.