Von den 257 Straßenleuchten der Gemeinde sind ein Teil bereits umgerüstet worden. 148 Leuchten bleiben zum Umbau, wovon 87 des Typs "Barcelona" sind und der Rest diverse Kofferleuchten. Foto: Gräff Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat beschließt Umrüstung auf LED-Lampen / Diskussion um Lichtverschmutzung und Nachtinsekten

Die Gutacher Straßenbeleuchtung soll auf LED umgestellt werden. Während der Gemeinderatsitzung informierten Franz Benz und Horst Ludwig seitens des E-Werks Mittelbaden, das Gremium votierte für das Stellen eines entsprechenden Förderantrages.

Gutach. Zuvor wurden die Voraussetzungen für das neue Förderprogramm des Bundesministeriums und der "Masterplan" zum Umbau der Straßenbeleuchtung erklärt. "In den Kosten ist das demontieren der Vorhandenen, das Beschaffen der Neuen und der Austausch der Beleuchtung enthalten. Die notwendigen Tiefbauarbeiten sind nicht enthalten", erläuterte Franz Benz.

Von den 257 Straßenleuchten der Gemeinde sei ein Teil bereits umgerüstet worden. 148 Leuchten blieben zum Umbau, wovon 87 des Typs "Barcelona" seien und der Rest diverse Kofferleuchten. "Nach dem neuen Förderprogramm des Bundes für investive Klimaschutzmaßnahmen muss die Stromeinsparung bei 70 Prozent liegen, dann werden 20 Prozent der Kosten gefördert", erklärte Benz. "Bei allen Leuchtentypen kommen wir über diese 70-prozentige Einsparung hinaus."

Derzeit liege der jährliche Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung bei 69 900 Kilowattstunden, nach der Umstellung soll der Verbrauch auf etwa 17 600 Kilowattstunden sinken. Die Gesamtkosten der Umrüstung werden bei etwa 130 000 Euro für 148 Leuchten liegen – abzüglich des Förderbetrags.

Gemeinderat Hans-Jürgen Schneider (FDP) betonte: "Ich tue mich schwer mit der Umrüstung." Die Lichtverschmutzung in der Nacht nehme zu, die Anzahl der Nachtinsekten dafür beständig ab. Es sei keine Abschaltung einzelner Leuchten möglich, man sei gezwungen, bei der gleichen Leuchtenzahl zu verbleiben. Auch Rolf Schondelmaier (CDU) sah keine Logik darin, dass eine Stromeinsparung nicht über die Abschaltung erreicht werden dürfte. Doch Franz Benz relativierte: "Es geht um eine durchgängige Beleuchtung auf niedrigem Niveau." Die LED-Leuchten würden das Licht nach unten auf die Straße bringen, was die Lichtverschmutzung verringere. Außerdem würden Nachtinsekten von der Frequenz des LED-Lichtes viel weniger angezogen, als bei den herkömmlichen HQL-Weißlampen oder den Natriumdampflampen.

Gemeinderechner Thomas Blum informierte über die frühere Nachtabschaltung von Straßenlampen, die auf vielfachen Wunsch aus der Bevölkerung wieder aufgehoben worden sei: "Bei den jetzigen Leuchten ist keine Reduzierung möglich, die LED-Leuchten lassen sich jeweils um etwa die Hälfte der Leistung absenken." Bürgermeister Siegfried Eckert rechnet mit einer jährlichen Stromeinsparung von etwa 9300 Euro, womit sich die Investition in etwa elf Jahren amortisieren würde. Da die Gesamtinvestition in einem Jahr zu hoch wäre, schlug er für 2017 die Umrüstung von 57 Lampen (Kosten 51 000 Euro) und für 2018 die Umrüstung der 89 "Barcelona"-Lampen (78 230 Euro) vor. Jetzt sollen die entsprechenden Förderanträge gestellt werden.