31 Neubürger hatten sich im Bürgersaal des Gutacher Rathauses eingefunden. Foto: Gräff Foto: Schwarzwälder-Bote

Gutacher Neubürger erzählen ihre Gründe für den Zuzug

Von Eckhard Gräff

Gutach. 106 Personen sind von Mai 2014 bis jetzt in die Gemeinde Gutach gezogen. 31 davon hat Bürgermeister Siegfried Eckert beim Neubürgerempfang am Donnerstag im Gutacher Rathaus willkommen geheißen.

Einzelpersonen wie Paare unterschiedlichsten Alters sowie junge Familien haben sich in der Bollenhutgemeinde niedergelassen. Und gerne plauderten die Neubürger aus dem Nähkästchen, warum sie gerade Gutach ausgewählt haben. Originell war da die Geschichte eines Schonacher Ehepaars.

"Wir haben etwas im Tal gesucht, weil es da ein bis zwei Grad wärmer ist", spielten sie auf die höhere Lage Schonachs und die damit verbundenen kälteren und vor allem längeren Winter an. Sie hoffen, dass es in Gutach wärmer ist: "Wir sind halt keine Schneemenschen", meinten sie schmunzelnd.

Nach 20 Jahren zurück in ihre Heimat hieß es auch für eine gebürtige Gutacherin, die zusammen mit ihrem Ehemann den Neubürgerempfang besucht hat. Auf Umwegen ist ein Mann in Gutach gelandet. Von Sachsen aus ging es erst nach Bad Rippoldsau, und als die dortige Schwarzwaldklinik schloss, wählte er nach weiteren Stationen aus Familiengründen die Bollenhutgemeinde.

Ein Arztehepaar aus Freiburg schließlich hatte im Tal eine Ferienwohnung gesucht. Gutach hatte ihnen dabei am besten gefallen. "Vielleicht ziehen wir ja auch mal ganz hierher", sagten sie.

"Das war eine gute Entscheidung", nannte schließlich ein Ehepaar den Umzug ins Tal. Sie kamen ursprünglich aus Braunschweig und lebten 35 Jahre lang in Villingen. Seit Mitte März sind sie nun in Gutach, ganz in der Nähe ihre Tochter, die hier verheiratet ist. Aus diesem Grund hat sich auch ein Ehepaar eine Wohnung in der Talgemeinde gesucht, die zuvor 50 Jahre in Hornberg gelebt hatten.

Ein bekanntes Gesicht konnte am Donnerstag auch begrüßt werden: Michael Panzer, bekannt als Weltreisender zu Fuß, mit dem Fahrrad oder als Tramper, hat sich in Gutach niedergelassen. "Aber nur für eine Weile, ich habe noch viel vor", sagte Panzer.

Strahlende Gesichter hatten auch die beiden Familien aus Rumänien und dem Kosovo, die sich bei der Neubürgerbegrüßung sichtlich wohl fühlten. Wilson Bytyai lebt mit Ehefrau Halil und den sechs Kindern seit sechs Monaten in Gutach. Es gefällt ihnen sehr gut, nur Vater Wilson würde endlich gerne arbeiten gehen, was aber wegen seines Status als Asylant derzeit nicht geht.

Bürgermeister Siegfried Eckert stellte in einer Präsentation die Gemeinde vor, Vereinssprecher Werner Hillmann warb für die Vereine. Nach dem offiziellen Teil gab es noch viele herzliche Gespräche.