Zu Ehrenmitgliedern ernannt (vorne von links): Günter Lehmann, Martin Moser, Karl-Heinz Waidele; (zweite Reihe von links) Wolfgang Weinberger, Fritz Wöhrle und Bernd Brüstle; (hinten von links) Stellvertretender Kommandant Björn Welke, Bürgermeister Siegfried Eckert und Kommandant Stefan Herr. Foto: Becker Foto: Schwarzwälder-Bote

Gutacher Kameraden blicken auf Einsätze zurück / Hans Breithaupt kündigt Abschied fürs kommenden Jahr an

Von Fred-Jürgen Becker

Gutach. "Man ist erstaunt, dass die Vielzahl von Einsätzen und Terminen in den 52 Wochen des Jahres überhaupt Platz haben", stellte Bürgermeister Siegfried Eckert in seinem Grußwort im Rahmen der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr am Freitagabend im Gerätehaus fest.

Denn was Kommandant Stefan Herr nach der Verlesung des Protokolls durch Schriftführer Andreas Weinberger in seinem Bericht auflistete, verdeutlichte die Bereitschaft seiner Kameraden, sich voll und ganz für die Wehr einzusetzen.

An oberster Stelle standen die sechs Brandeinsätze. Bei zwei Großbränden in Kirnbach und Hausach leistete man Überlandhilfe. Immer öfter stehen auch technische Einsätze an, besonders bei Verkehrsunfällen. Ein "Horrorszenario" kündigte sich an, als die Wehr zu einem Verkehrsunfall mit einem "Tanklastzug" alarmiert wurde. Am Unfallort atmeten jedoch alle erleichtert auf, als klar wurde, dass die Ladung aus Apfelsaft und nicht aus Treibstoff oder Öl bestand. Zwei schwere Motorradunfälle erforderten wegen der Verletzungen auch die psychische Stabilität der Wehrleute. Auch acht Insekteneinsätze mussten bewältigt werden. Sie waren schwierig und aufwendig. Dabei ging es auch nicht ohne Stiche für die Männer ab.

19 Dienstabende, drei Sonderübungen, Spezialübungen für Geräte- und Atemschutzträger sowie die Abschlussprobe im Herbst standen auf dem Plan. Hinzu kamen noch weitere Ausbildungsmaßnahmen. Auch mit den benachbarten Wehren von Hausach und Hornberg wurde geübt. Verbandsversammlungen, Dienstbesprechungen, Ausschusssitzungen und die Zusammenarbeit mit dem DRK wurden besucht. Einsätze bei Veranstaltungen der örtlichen Vereine, allen voran das große Kreistrachtenfest und die Feier zum Jubiläum des Vogtsbauerhofs, erforderten die ordnende Hand der Feuerwehr.

Großen Wert legt man auch auf die Pflege der Kameradschaft. Der Jahresausflug an den Bodensee, die Skifreizeit, das Grillfest und die Nikolausfeier gehören zum festen Bestandteil. Das Kinderferienprogramm und den Kontakt zu Grundschule mit gegenseitigen Besuchen zählt die Wehr zu den angenehmen Aufgaben. Auch der Besuch von Jubiläen und Festen benachbarter und befreundeter Wehren gilt als Ehrensache. Die Einsatzabteilung umfasst zur Zeit 47 Männer und mit Martina Lehmann eine Frau.

Über die Aktivitäten der Jugendwehr berichtete Jugendwart Dominik Lehmann. Die zehn Jugendlichen unter 18 Jahren trafen sich zu 21 Dienstabenden. Der Besuch war mit 75 Prozent Anwesenheit zufriedenstellend. Neuzugänge waren nicht zu verzeichnen. Einem Austritt standen drei Übertritte in die Einsatzabteilung der Aktiven gegenüber. Ziel der Ausbildung ist das Bestehen der beiden Teile der Grundausbildung und die Erlangung des entsprechenden Leistungsabzeichens. Auf kameradschaftlicher Ebene gab es verschieden Angebote.

Obwohl er jetzt schon seinen Abschied als Sprecher für 2016 ankündigte, hatte Hans Breithaupt für die Kameraden seiner Altersabteilung ein gutes Programm zusammengestellt: Sommerfestbesuch, Grillfest, Adventskaffee und Kameradschaftreffen mit anderen Wehren. Selbstverständlich ist man auch interessierter Zuschauer bei der Herbstabschlussübung. Die derzeit zwölf Mann zählende Abteilung, bei denen Georg Moser mit 93 Jahren der älteste ist, hatte keinen Zugang von Kameraden, die das Rentenalter erreicht hatten, zu verzeichnen. Leider musste man zwei langjährige Kameraden auf ihrem letzten Gang begleiten. Ihrer wurde bei der Totenehrung zu Beginn der Versammlung gedacht.

Seitens der Gemeinde sprach Bürgermeister Siegfried Eckert ausschließlich Dank, Lob und Anerkennung für die Gutacher Feuerwehr aus. Er würdigte den Einsatz und die Dienste der Aktiven zum Wohle der Allgemeinheit und verwies auf die Unterstützung der Gemeinde durch die ausgezeichnete Unterbringung im Gerätehaus und die moderne Ausrüstung. Eine große Anstrengung werden Gemeinde und Wehr unternehmen, wenn es um die Ersatzbeschaffung des in die Jahre gekommenen Tanklöschfahrzeugs geht, so Eckert. Geschenkgutscheine an die Verantwortlichen waren ein äußeres Zeichen der Wertschätzung.

Für ihre langjährige Zugehörigkeit und Treue sowie für ihre Verdienste wurden Bernd Brüstle, Günter Lehmann, Martin Moser, Karl-Heinz Waidele, Wolfgang Weinberger und Fritz Wöhrle zu Ehrenmitgliedern ernannt und mit Urkunde und einem Geschenk bedacht.

Beförderungen: Vom Feuerwehrmann zum Oberfeuerwehrmann wurden Kevin Biedermann, vom Oberfeuerwehrmann zum Hauptfeuerwehrmann Jean Philip Naudet, Andreas Wälde, Andreas Weinberger und Florian Wöhrle, vom Oberlöschmeister zum Hauptlöschmeister Bernd Brüstle und Hermann Spathelf befördert.

Wechsel zu Aktiven: Da sie volljährig geworden waren und die Grundausbildung in beiden geforderten Teilen bestanden hatten, wurden Simon Dieterle, Philipp Schrenk und Johannes Wälde von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung der Aktiven übernommen.