Beachtlicher Leistungsstand: Die Akkordeon-Jugend durfte ohne Zugabe nicht die Bühne verlassen. Fotos: Jehle Foto: Schwarzwälder-Bote

Gutacher Akkordeon-Orchester spielt unterhaltsames Repertoir / Jugend begeistert Zuhörer

Von Evelyn Jehle

Gutach. Ein abwechslungsreiches Musikerlebnis hat das Gutacher Akkordeon-Orchester am Samstag in der Festhalle bei seinem Jahreskonzert geboten. Das Ensemble präsentierte den zahlreichen Besuchern ein unterhaltsames Repertoire von Tango über Polka bis hin zu poppigen Arrangements.

Das nunmehr zweite Jahreskonzert unter der Leitung von Vladimir Konrat sprühte nur so vor musikalischen Höhepunkten und hatte den Abend der universellen Bedeutung der Musik für den Menschen gewidmet.

Gedruckte Aphorismen von berühmten Geistesgrößen wie Aristoteles "Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu bereiten", und Nietzsches "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum" schmückten die Tische. Den musikalischen Auftakt des Konzertabends übernahm nach der Begrüßung durch Vorstand Manfred Aberle das Jugendorchester unter der Leitung von Gabi Billharz. Stücke wie "Mit Pfiff" und "Rockstars" von Jürgen Schmieder zeigten den beachtlichen Leistungsstand des Nachwuchses. Und nach "Everything at once" von Lenko waren die Zuhörer so begeistert, dass die Jugend ohne Zugabe nicht die Bühne verlassen durfte.

Charmant führten Jasmin Hund und Sven Aberle mit weiteren Zitaten von unter anderem Konfuzius und lustigen Geschichten durch das Programm. Bereits die erste Interpretation des Hauptorchesters, "Concerto d’Amore" von Jacob de Haan, verlangte vollen Tasteneinsatz der Musiker.

Das Stück verbindet die Stile von Barock, Pop und Jazz. Die anschließende "Großglocknerblick-Polka" von Slavko Avsenik führte in die Berge und der unvergessene Sommerhit "Bamboleo" von Tonino Baliardo in südliche Gefilde.

Dirigent greift selbst zum Akkordeon

Nach der Pause legte der Maestro den Taktstock zur Seite und griff selbst zum Akkordeon. Mit "Zitternde Blätter" hat der aus dem Norden des Kaukasus stammende Konrat mit spektakulären Tonvariationen seines Akkordeons das Publikum in seinen Bann gezogen.

Kaum zu glauben, dass die Finger des Virtuosen aufgrund einer Bewegungseinschränkung beeinträchtigt sein sollen, wie Vorstand Aberle zu verstehen gegeben hatte. Die harmonische Zusammenarbeit zwischen Dirigent und Orchester wurde deutlich beim Solo Konrats "Tanzende Finger" von Heinz Gerlach, in der das gesamte Ensemble zur Hochform auflief.

Medley wird zu Glanznummer

Ebenfalls eine Glanznummer wurde gehört mit einem Medley des Soundtracks aus "Die fabelhafte Welt der Amelie". Diese Komposition von Yann Tiersen - plus vier weitere - hat übrigens Multitalent Vladimir Konrat für das Akkordeon-Orchester bearbeitet.

Nach "Greatest Hits" von Supertramp beeindruckte die Interpretation des Tangos "Ole’ Guapa" von Arie Malando. Abgerundet wurde das eindrucksvolle Konzert mit einer weiteren Komposition Jacob de Haan´s.

Keine Frage, dass das hingerissene Publikum im Festsaal mit nicht enden wollendem Applaus noch einige Zugaben forderte, zu denen auch noch einmal die "Tanzenden Finger" gehörte.