Gemeindewald macht weniger Gewinn / Peter Wälde kritisiert Arbeit der Forstleute

Von Eckhard Gräff

Gutach. Der Gemeindewald Gutach hat für 2014 bei Weitem nicht das Betriebsergebnis gebracht, welches eigentlich geplant war. Von den knapp 1000 Festmetern Holzeinschlag sind demnach nur 416 Festmeter realisiert worden. Dies sorgte für Unmut im Gemeinderat.

"Von einer stetigen Optimierung sämtlicher Waldfunktionen" sprachen Forstamtsleiterin Silke Lanninger und Gutachs Revierförster Frank Werstein am Mittwoch bei der Vorstellung des Wirtschaftsplans 2014 für den Gutacher Gemeindewald. Allerdings hatte die Endabrechnung diesmal einen Schönheitsfehler. Nach Abzug aller Unkosten verbleiben der Gemeinde nur rund 9300 Euro. Mit über dem Doppelten war aber geplant worden. Die Hiebmaßnahmen konnten laut Sitzungsvorlage mit 417 Festmetern anstatt der geplanten 800 Festmeter nicht komplett vollzogen werden, da der Mittlere Farrenkopfweg bisher noch nicht im Zuge des BZ-Verfahrens gebaut werden konnte. "Dies wird aber angegangen, Baubeginn ist nach Ostern", betonte die Forstamtsleiterin. Das Betriebsergebnis 2014 müsse aber laut Lanninger mit dem Jahr 2015 zusammen betrachtet werden, da die geplanten und noch nicht eingeschlagenen Holzmassen am Farrenkopf zusätzlich noch zum geplanten Hiebsatz und den 100 Festmetern Starkholztannen aus dem Steinenbach dazukommen. "somit können wir für 2015 erneut ein gutes Betriebsergebnis erwarten", so Lanninger. Zusätzlich zu den geleisteten Forstarbeiten habe Gutachs Förster insgesamt zehn Führungen in Sachen Umweltbildung und Umweltpädagogik durchgeführt.

Mit dem Umsatzergebnis zeigte sich Gemeinderat Peter Wälde (Freie Wähler) nicht zufrieden. Bei solch großen Waldgebieten stehe eindeutig die Wirtschaft im Vordergrund, und wenn dann noch Zeit sei, die Waldpädagogik", kritisierte Wälde (siehe Kommentar) und betonte: "Es kann nicht sein, dass nur ein Drittel von dem gemacht wird, was geplant ist." Wälde forderte, dass in solchen Fällen dem Gemeinderat ein Zwischenbericht geliefert werden müsse. Dies war auch die Meinung des übrigen Gemeinderats. Silke Lanningers Frage, ob Wälde das Vertrauen in die Arbeit der Forstverwaltung verloren hätte, wollte dieser nicht eindeutig beantworten. "Wir haben die Verwaltung selbstverständlich und frühzeitig über den zu erwartenden Fehlbetrag informiert", betonte Lanninger. "Wir arbeiten wirtschaftlich und nur zum Wohle der Gemeinde", fügte sie hinzu.

Von Eckhard Gräff

Forstamtsleiterin Silke Lanninger und Gutachs Revierförster Frank Werstein wollten am Mittwoch ihren Ohren nicht trauen, als Gemeinderat Peter Wälde quasi die Arbeit der Forstleute anzweifelte. Da musste sich der Zuhörer doch fragen, welchen Interessen-Hut Wälde, der in den öffentlichen Sitzungen sonst immer besonnen agiert, getragen hat. Seine Aussage "Die Bewirtschaftung ist das Ziel, und wenn dann noch Zeit ist, die Waldpädagogik" war eine schallende Ohrfeige an die Adresse Wer-steins. Dabei bemüht sich der Förster über die Maßen für seinen Wald, welches ihm übrigens jedes Jahr mit viel Applaus vom Gemeinderat und einem Weinpräsent vom Bürgermeister bestätigt wird. Am Mittwoch wurde er regelrecht abgebügelt. Das hat Gutachs Förster nicht verdient. Und da war das obligatorische Weinpräsent für ihn und Lanninger am Schluss auch eher peinlich.