Ein letztes Mal winkten die Bankangestellten, ehe Filialleiter Ken Killeweit (Mitte) die Bank für immer geschlossen hat. Foto: Rest

Die Volksbank in Kappel war seit 1880 Anlaufstelle für Bürger, wenn es um Finanzen ging. Da Kunden heutzutage jedoch vieles von zu Hause aus erledigen können, gehört das nun der Vergangenheit an – der Bankstandort macht dicht. Kein leichter Schritt, wie am letzten Tag vor der Schließung klar wurde.

„Wir bedauern den Schritt, hatten aber an beiden Standorten – also Kappel und Ohlsbach – in den vergangenen beiden Jahren deutliche Rückgänge bei den Kundenbesuchen. Viel zu wenig für einen wirtschaftlichen Betrieb“, begründet Peter Rottenecker, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Lahr, die Entscheidung in einer Pressemitteilung im Januar. Demnach habe sich das Kundenverhalten grundsätzlich und mit rasanter Geschwindigkeit verändert. Das digitale Bankingangebot sowie das Kunden-Service-Center der Volksbank nutzen immer mehr Menschen. Für die ältere Kundschaft, die mit der modernen Überweisungstechnik und der bargeldlosen Bezahlung nicht viel am Hut haben, fällt die Schließung ihrer Hausbank jedoch besonders schwer. Vor allen das persönliche Gespräch am Schalter die Hilfsbereitschaft vor Ort und die Beratung wird der Kundschaft fehlen. „Man kannte sich einfach und man wusste genau, was der einzelne Kunde am Schalter wollte“, so auch das Fazit der fünf Mitarbeiter der Filiale. Auch für viele Kunden aus dem benachbarten Elsass wird das Geldinstitut sicher fehlen. Diente es früher zum Geldumtausch dem Französischen Franc in D-Mark oder umgekehrt hatte auch manch einer, der in der Gegend arbeitete, dort sein Konto eingerichtet. Damit ist nun nach 144 Jahren Schluss. Doch wie entwickelte sich die Filiale in dieser Zeit?