Eines von drei Schildern, das in Ettenheim für Ruhe sorgen soll Foto: Decoux-Kone

Verkehr: Laute Motorradfahrer sollen in Münchweier und Ettenheimmünster "ausgebremst" werden

Münchweier/Ettenheimmünster - Mit Hinweistafeln sollen an den Ortsausgängen von Münchweier und Ettenheimmünster künftig Motorradfahrer "ausgebremst" werden. Neben der Stadt beteiligt sich auch der Motorradclub MSC Münstertal an der Kampagne des ADAC.

"Respekt zeigen. Leise fahren! Danke!", steht auf den großformatigen Hinweisschildern. Dazu ein lachendes Mädchen und ein Motorrad aus dessen Auspuff ein "Pssstttt!" kommt. Die erste Tafel steht bereits am Ortsausgang von Münchweier in Richtung Wallburg. Zwei weitere sollen folgen, an der Münchweierer Ortsausfahrt Richtung Ettenheimmünster sowie in Ettenheimmünster vom Streitberg kommend.

Ob die lauten Biker den Wunsch umsetzen werden, wird sich zeigen. Eine Anwohnerin der Bleiche in Münchweier machte beim Pressetermin am Dienstag ihrem Unmut über die lauten Biker, die gerade am Wochenende hier zahlreich unterwegs seien, Luft – und zeigte sich skeptisch: "Ich denke nicht, dass die Hinweisschilder Besserung bringen."

"Wir sollten mit Appellen, Vernunft und Überzeugungsarbeit arbeiten und nicht mit Verboten"

Indes: Von Fahrverboten hält Bürgermeister Bruno Metz nichts, wie er deutlich machte. "Wir sollten mit Appellen, Vernunft und Überzeugungsarbeit arbeiten und nicht mit Verboten", so der Rathauschef. Er habe vollstes Verständnis für die lärmgeplagten Anwohner, vor allem an der viel befahrenen L 103 und hoffe, dass die Initiative Wirkung zeigt.

"Es sind immer ein paar wenige, die für ein schlechtes Image sorgen", betonte Markus Kirner vom MSC Münstertal. Bei einer Manipulation der Auspuffanlage seien die Zweiräder auch bei niedrigen Drehzahlen viel zu laut. Dazu komme natürlich das lärmintensive Beschleunigen direkt an einer Ortsausfahrt, das für eine enorme Geräuschkulisse sorge. "Das muss nicht sein", so Kirner. Österreich habe da klare Regeln. Wer zu laut ist, darf nicht durchfahren.

Soweit müsse es hierzulande nicht kommen, wenn sich alle an die Regeln hielten, meint Kirner, der zu bedenken gab, dass die Biker auch ein großer Wirtschaftsfaktor sind, wenn sie am Wochenende im Biergarten im Ort einkehren.

Die Motorradlärm-Tafeln hat der MSC Münstertal mit ausgesucht. Der Verein kam auch für die Kosten für ein Schild auf. Rund 450 Euro fielen dafür an. Der Bauhof übernahm das Aufstellen. Die beiden anderen Schilder, inklusive Rohrrahmen und Installation, hat der ADAC bezahlt.