Vorwurf gegen Betreuer lautet auf fahrlässige Tötung. Zwölfjähriger konnte nicht schwimmen.

Achern - Gut ein Jahr nach dem Badetod eines Jungen in einem Baggersee müssen sich zwei Trainer seiner Fußballmannschaft seit Dienstag vor dem Amtsgericht Achern verantworten.

Sie sollen laut Anklage für den Tod des Zwölfjährigen verantwortlich sein, der Vorwurf lautet auf fahrlässige Tötung. 

Wegen des Sommerwetters am 22. August 2011 sollen sich die beiden Betreuer entschlossen haben, statt des Trainings einen Dauerlauf mit den Jugendlichen zu dem See in Achern (Ortenaukreis) zu machen und dort zu baden. Eine Einverständniserklärung der Eltern lag laut Staatsanwaltschaft nicht vor.

Während die Trainer mit einigen Jugendlichen baden gingen, habe der Junge zunächst am Rand des Sees gewartet. Später sei er dann doch ins Wasser gegangen, obwohl er nicht schwimmen konnte, und habe am steil abfallenden Ufer den Halt verloren. Taucher fanden ihn nach einer Stunde.

Der Junge konnte kurz wiederbelebt werden, starb aber noch am Abend in der Klinik.

Mehrere Teamkameraden des Jungen sagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit als Zeugen aus. Viele von ihnen waren nach dem Unglück traumatisiert und mussten von Jugendseelsorgern betreut werden. Der Prozess soll an diesem Freitag fortgesetzt werden.