Auch auf Enten kann man beim Schwimmen im Badesee treffen. Foto: Michael Stabentheiner/ Shutterstock

Wer hat sich beim Baden im See nicht schon schockiert gefragte, was da gerade den Fuß berührt hat. In und um unsere Badeseen lebt allerlei kleines und großes Getier. Wir stellen eine kleine Auswahl davon vor. 

Es müssen nicht immer Königspythons sein, wie im vergangenen Jahr im Empfinger Tälesee. Die bis zu zwei Meter langen Würgeschlangen sind für den Menschen eigentlich ungefährlich und - vor allem - nicht in Deutschland heimisch. Die armen Tiere wurden stattdessen wahrscheinlich ausgesetzt.

Wer beim Baden im See allerdings die Augen aufhält, kann sie sehen: die tierischen Bewohner, die sich ebenfalls im kühlen Nass tummeln. Fische, Vögel, Frösche und mehr nennen unsere Badeseen ihr Zuhause - teilweise in Ufernähe, teilweise weit draußen im Gewässer. 

Wir verraten im Folgenden, welchen Tieren man im See auch im Schwarzwald begegnen kann.

1. Hechte

In Ufernähe hiesiger Badeseen kann man hin und wieder auf einen Hecht treffen. Doch von den grimmig dreinblickenden Fischen geht keine wirkliche Gefahr aus. Foto:  Steinberg

Die grimmig dreinschauenden Raubfische gehen uns Menschen lieber aus dem Weg, wie Hilmar Grzesiak, Fachbeauftragter für Fische beim Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg erklärt. In Ufernähe kann man sie aber doch manchmal erblicken.

Mit bis zu einem Meter Körpergröße gehören die Fische zu den größten Räubern in unseren heimischen Gewässern und leben auch in vielen Badeseen im Südwesten. Entgegen häufiger Erzählungen sind Angriffe auf uns Menschen aber laut Grzesiak mehr als unwahrscheinlich. 


2. Süßwasserquallen

Für so manchen Badegast, auch im Südwesten, ist in besonders heißen Sommern die Verwunderung wohl groß: ist das etwa eine Qualle in unserem Badesee? Süßwasserquallen verbringen teilweise Jahre am Grund eines Gewässers im Larvenstadium.

Erst wenn das Wasser wirklich warm ist - ab konstanten 25 Grad - kommen sie als Qualle nach oben. Kaum größer als eine Zwei-Euro-Münze, sind die kleinen Medusen aber keine Gefahr für uns. 

3. Welse

Der unangefochtene König der Raubfische in den Süßgewässern Deutschlands ist der Wels. Für Menschen geht von ihm jedoch keine Gefahr aus. Foto:  Kletr/ Shutterstock

Der unangefochtene König der Raubfische in den Süßgewässern Deutschlands ist der Wels. Laut Hilmar Grzesiak vom Nabu können die Fische auch in Badeseen - wenn genug Beute und Platz vorhanden ist - stattliche größen erreichen. Mehr als zwei Meter - wie etwa im Jahr 2020 in Rottweil - sind beim Wels auch keine Seltenheit.

Auch von ihm geht für den Menschen jedoch keine Gefahr aus: Der Wels meidet uns und frisst lieber kleinere Fische - was zugegeben gewöhnlich alle anderen Fische in seinem Reich sind. Außerem Frösche, junge Enten oder Ratten.

4. Biber

Bild 4 von 7 Die Biber-Population ist in den vergangenen Jahren in Baden-Württemberg stark gestiegen. Foto:  Pleul

In Baden-Württemberg hat der Biber, der lange Zeit vom Aussterben bedroht war, sich wieder angesiedelt. So stark ist seine Population gestiegen, dass der Baumfresser jetzt in einem Testprojekt zum Abschuss freigegeben wurde. Auch an unseren heimischen Badeseen findet man ihn von Zeit zu Zeit.

5. Ringelnattern

Die Ringelnatter jagt ihre Beute in der Nähe von Gewässern. Foto:  Dr.Pixel/ Shutterstock

Die Ringelnatter, weiß Nabu-Experte Hilmar Grzesiak, frisst mit Vorliebe Kröten, Frösche oder andere Amphibien. Klar, dass sie ihre Beute gerne in der Nähe von Gewässern, also auch bei Badeseen jagt.

Die Schlange gehört zu den wenigen in Deutschland heimischen Exemplaren, wird über einen Meter lang und ist auch im Südwesten zu Hause. Giftig ist sie nicht, daher muss man vor ihr keine Angst haben

6. Zerkarien

Unangenehme Gesellen sind die Zerkarien: Larven kleiner Saugwürmer, die sich in Badeseen auch in Baden-Württemberg breit machen. Die im Wasser lebenden Zerkarien bohren sich in unsere Haut und sterben dort binnen kurzer Zeit ab, da Menschen für sie als Wirt ungeeignet sind.

Allerdings leiden Betroffene unter unangenehmen, stark juckenden Entzündungen, die als Badedermitis bezeichnet wird. Je sauberer das Gewässer, desto geringer ist allerdings die gefahr eines Zerakrienbefalls.

7. Flusskrebse

In den Gewässern Baden-Württembergs sind verschiedene Flusskrebsarten heimisch. Ihre Ansprüche an die Sauberkeit ihres Wohnortes sind hoch. Daher ist es ein gutes Zeichen, einen zu Gesicht zu bekommen.

In stehenden Gewässern trifft man am ehesten auf den Edelkrebs, der allerdings vom Aussterben bedroht ist. 

8. Aale

Der Aal kommt nur nachts hervor, tagsüber versteckt er sich gewöhnlich unter Steinen oder im Schlamm. Am ehesten findet man sie in Seen in der Nähe von Flussmündungen. Oder eben auf der Speisekarte. Eigen ist dem eurpäischen Aal, dass er zum Laichen zurück ins Meer wandert

9. Kröten, Frösche und Molche

Auch Molche sind am Rande von Badeseen zu finden. Foto:  Martin Prochazkacz/ Shutterstock

Man hört ihr Quaken schon von Weitem: Frösche und Kröten sind gerade zur Paarungszeit ein häufiger Gast in und um Badeseen. Im Wasser legen sie ihre Eier ab, wo die Kaulquappen sich mit der Zeit in ihre finale Gestalt verwandeln. Dann verlassen viele Arten das Wasser um erst im folgenden Frühjahr zurückzukehren.

10. Egel

Blutegel können bis zu 15 Zentimeter groß werden. Foto:  Toma Stepunina/ Shutterstock

Blutegel leben auch in den Badeseen in Baden-Württemberg. Mit bis zu 15 Zentimetern Länge, fünf Augenpaaren und zwei Mäulern mit insgesamt 240 Zähnen wirken die kleinen Gestalten wie aus eine Horrorfilm.

Oft findet man sie in Ufernähe, wenngleich die klassische Blutegel immer seltener in Erscheinung tritt. Für den Menschen harmlos, aber mittlerweile häufiger anzutreffen, sind die sogenannten Pferdeegeln. 

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 3. Juli 2022 und wurde aufgrund der aktuellen Relevanz aktualisiert.