Nathalie Armbruster aus Freudenstadt spielt bei den deutschen Meisterschaften in Oberstdorf von Anfang an ihre Stärken aus. Und wie!
Das war schon fast eine Machtdemonstration: In souveräner Art und Weise hat sich Nathalie Armbruster vom SV/SZ Kniebis in Oberstdorf den deutschen Meistertitel der nordischen Kombiniererinnen gesichert.
„Den Grundstein hat natürlich die Nathalie schon an der Schanze gelegt“, berichtete Bundestrainer Florian Aichinger, „sie hat dort echt einen tollen Sprung gezeigt.“
In der Tat: Obwohl sie von Gate 25 – und damit fünf Luken weiter unten als der Großteil des Feldes – gestartet war, flog sie auf 96 Meter – die größte Weite im ganzen Feld.
Der beste Sprung des Wochenendes
„Ich habe gehofft, dass ich meine Leistungen aus den Trainingseinheiten abrufen kann, da bin ich nämlich ganz gut gesprungen“, berichtete die 19-Jährige. Und das setzte sie in die Tat um, denn: „Ich habe den besten Sprung des Wochenendes im Wettkampf gemacht, darüber freue ich mich natürlich sehr.“
Auf der Rollerstrecke brennt nichts an
Ergebnis: 28 Sekunden Vorsprung für die Gewinnerin des Sommer Grand Prix’ vor dem Lauf auf Weltcup-Kollegin Jenny Nowak. Und als eine der weltbesten Läuferinnen ließ sie natürlich auf der Rollerstrecke – wie auch schon beim Rennen im Rahmen des Grand Prix’ – nichts anbrennen.
Von Anfang bis Ende gab sie Vollgas, das sah fast schon spielerisch aus, wie die die gesamten fünf Kilometer in einem Höllentempo hinter sich brachte und dann mit strahlendem Lachen ins Ziel fuhr, wo sie sich als Belohnung ein Küsschen von Mutter Susi und eine Umarmung von Vater Hans abholte.
Schon jetzt in Superform
„Ich hatte gehofft, dass ich meinen Vorsprung auf der Strecke noch ausbauen kann, und das ist mir echt gut gelungen“, zog die Freudenstädterin ein durch und durch positives Resümee. In dieser Form ist auch im Weltcup nur schwer an ihr vorbeizukommen. „Ich habe mich während des Rennens auch gut gefühlt, das war ja doch eine ziemlich anspruchsvolle Runde, aber es hat definitiv Spaß gemacht.“
Der Nachwuchs lässt hoffen
Auch der Bundestrainer war komplett zufrieden – nicht nur mit der Doppelmeisterin Nathalie Armbruster, die neben dem Aktiventitel auch den Titel bei den Juniorinnen holte. „Läuferisch ist die Nathalie schon wieder in Topform“, lobte Aichinger, der aber das gesamte Niveau des Wettkampfs hervorhob, vor allem im Hinblick auf die „jüngeren Mädels. Man sieht schon jetzt, dass dort eine Entwicklung stattfindet, und dass wir da auf einem guten Weg sind.“
Silber für Fabienne Klumpp
Im Sog von Nahalie Armbruster überzeugte auch eine andere Schwarzwälderin: Fabienne Klumpp aus Baiersbronn hatte sich auf der Schanze hauchdünn Platz 2 bei den Juniorinnen (Platz 5 im gesamten Feld) gesichert – und in einem harten Fight über die gesamte Rollerstrecke vor Finja Eichel (Brotterode) verteidigt.
Bei den Männern sicherte sich Lokalmatador Julian Schmid den Titel.
Vor dem Winter geht es jetzt noch mal ans Eingemachte. Denn es gilt nicht nur, „Schneekilometer zu sammeln“, wie Bundestrainer Aichinger berichtete. „Wir haben jetzt wieder das große Anzugsthema, weil wir wieder eine komplette Regeländerung haben. Das wird jetzt wieder sehr viel Energie kosten, erst mal die Dinge zu ordnen und auch wieder den Sprung entsprechend zu adaptieren.“
Jetzt soll auch der Team-Titel her
Davor gilt es am Sonntag erst einmal noch, den Teamtitel zu holen. Siegreich im letzten Jahr: Baden-Württemberg 1 mit Nathalie Armbruster und Svenja Würth (Baiersbronn). „Dieses Mal wird es schwierig“, glaubt Nathalie Armbruster, die mit Fabienne Klumpp ins Rennen gehen wird. „Ich denke, Team Sachsen 1 ist auch ziemlich stark aufgestellt mit Jenny und Ronja (Loh), aber schauen wir mal. Wir geben unser Bestes.“ Wie es lief, finden Sie hier.