Das normalerweise beleuchtete Logo ist dunkel, die Elektro-Ladesäule offline. Foto: Heidepriem

Die 12 Ladesäulen von Tesla am Vöhringer Autohof sind seit Donnerstagabend offline. Die Hälfte ist bereits abgerissen worden. Was ist da los an der A 81?

Wer aktuell mit einem Tesla zwischen Stuttgart und dem Bodensee unterwegs ist und nur auf das Tesla-eigene Supercharger-Netzwerk vertraut, muss den Akku in Böblingen oder Schaffhausen wohl aktuell etwas voller laden. 

 

Denn die 12 Ladesäulen am 24-Autohof im Gewerbegebiet Ziegelhütte sind seit dem 28. November gegen 17.40 Uhr offline. Die Tesla-App meldet "Vorübergehend geschlossen" zurück und vor Ort sind die sechs Ladepunkte beim McDonalds abgerissen worden und die anderen sechs nahe der Flippothek sind deaktiviert und dunkel. Normalerweise leuchtet das rote Tesla-Logo an den Säulen.

Hintergrund der Aktion ist, wie an einigen anderen Tesla-Standorten, die Aufrüstung der Ladesäulen auf die neuesten "V4"-Supercharger, die von Grund auf neu gestaltet daherkommen.

Der größte Vorteil dürfte vor allem das längere Kabel sein. Denn wenn es am Supercharger voll wurde - wie im August 2023, als der Strom gratis war - zeigte sich ein großer Nachteil der Öffnung für alle E-Auto-Marken: Die Kabel der alten Ladesäulen waren für die "Tesla-Norm" - eine Ladebuchse hinten links - optimiert. Doch andere Autos haben ihren Schnelllade-Anschluss teils auf der rechten Seite, teils sogar vorne am Auto.

Der rote Pfeil auf dem rechten Paket zeigt auf die neuen Ladesäulen, die noch in schwarzem Plastik eingewickelt sind. Ein Eck der weißen "V4"-Stalls schaut heraus. Foto: Heidepriem

Außerdem ist ein Bezahlterminal an der Seite neu, an dem man den Preis abrufen und mit Kreditkarte seinen Ad-hoc-Ladevorgang direkt bezahlen kann. Damit kommt Tesla der seit April geltenden Ladesäulenverordnung ("AFIR") nach. Und in Zukunft sollen die neuen Säulen bis zu 500 kW Ladeleistung haben. Entsprechende "Cabinets" (Schaltschränke) wurden mittlerweile vorgestellt.

Abriss läuft - Datum für Neueröffnung steht aus 

Die alten Ladesäulen stehen neben den in die Jahre gekommenen weißen Schaltschränken (Gleichrichter) und sind bereits für den Abtransport vorbereitet.

Wie lange die Arbeiten noch gehen und wann der Supercharger wieder öffnet, ist noch nicht bekannt. Auch, ob die sechs Ladepunkte an der Flippothek ebenfalls ein Upgrade auf "V4" bekommen.

Tesla und Konkurrenz bauen an Autobahn 81 aus

Wer trotzdem am Autohof Vöhringen laden möchte, muss darauf nicht verzichten. Die Ladesäulen der Konkurrenz nebenan haben geöffnet. Der Betreiber Allego hatte diese erst im Juli 2023 erneuert.

Aber auch an vielen Rasthöfen und Abfahrten der A 81 befinden sich mittlerweile einige Ladestationen anderer Anbieter. In Empfingen entstehen derweil ein neuer EnBW-Ladepark sowie mehrere Ladepunkte bei Shell. In Oberndorf hat die EnBW am Hagebaumarkt einen Schnelllader errichtet. 

Tesla selbst baut derweil auch neue Standorte entlang der Autobahn 81. In Engen entsteht nahe des McDonalds ein neuer Supercharger - laut einem "goingelectric"-Nutzer mit vier Ladepunkten. Details sind bislang nicht bekannt. 

Info: Der Supercharger Sulz-Vöhringen

Standort
Am 11. August 2014 startete der Bau der ersten sechs Ladesäulen in Sulz-Vöhringen, der am 19. Dezember 2014 beendet wurde. Die für Tesla-Ladeparks unübliche rund 100 Meter entfernte Erweiterung an der Flippothek um sechs Ladepunkte wurde am 2. November 2020 begonnen und 18 Tage später abgeschlossen. Ab dem 5. Juli 2023 wurde die Ladestation für Fremdmarken geöffnet.

Ausfälle
Die Ladestationen scheinen den Daten von teslalogger.de zufolge bislang nicht oft ausgefallen zu sein. Lediglich einzelne Säulen wurden von Autofahrern umgefahren und waren dann über einige Tage defekt. Die letzte größere Sperrung des Superchargers war nach Informationen unserer Redaktion, als im April 2022 das benachbarte McDonalds-Schild auf einem Pylonen drohte, wegen eines Unwetters abzustürzen. Damals hatten mehrere Tesla-Fahrer die Feuerwehr und den Bürgermeister angeschnauzt, weil sie zu diesem Zeitpunkt nicht laden konnten und es im Tesla-Navi keinen Hinweis auf die Probleme vor Ort gab.