Einen Großeinsatz hat die Polizei am Samstagmittag in der Nähe des Krankenhauses gehabt. Auch am Friedhof wimmelte es von Einsatzkräften.
„Verstoß gegen das Waffengesetz“ – mehr will das Polizeipräsidium Reutlingen auf Anfrage unserer Redaktion im Moment noch nicht verlauten lassen. Am Samstag gegen 11.15 Uhr kam der Einsatzbefehl an die Polizei, sich am Krankenhaus Ebingen zu versammeln.
Mit dem Krankenhaus selbst habe der Einsatz freilich nichts zu tun, erklärte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Reutlingen auf Anfrage unserer Redaktion. Dort sei lediglich ein günstiger Platz gewesen – groß genug, um die Einsatzkräfte zu versammeln. Außerdem sollen am Friedhof, wie zu erfahren war, mehrere Polizeiautos gesehen worden und Zivilfahrzeuge mit Polizeibeamten auf dem Weg nach Ebingen gewesen sein. Die Polizeisprecherin wollte das nicht kommentieren.
Verbotene Waffe in der Wohnung
Dass jemand eine verbotene Waffe in einer Wohnung in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses gehabt haben soll, sei der Grund für den Einsatz, so die Polizeisprecherin zunächst, die noch keine weiteren Angaben machen wollte. Nur so viel: Gegen 13 Uhr sei der Einsatz beendet worden. Auch zur Zahl der Einsatzkräfte wollte sie sich nicht äußern.
Kurz danach tauchte die Polizei plötzlich in der Ebinger Innenstadt auf. Vor einem Gebäude unweit der Internationalen Grillmeile, wo es zeitgleich nach Köstlichkeiten aus aller Welt duftete, standen mehrere Polizeifahrzeuge, und Polizeibeamte in Schutzausrüstung tauchten im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses auf.
Mehr Licht im Dunkeln: Hinweis auf Waffenbesitz
Ein erneuter Anruf beim Polizeipräsidium Reutlingen brachte etwas mehr Licht ins Dunkle: Die Polizei habe einen Hinweis auf Waffen in einer Wohnung erhalten, so ein Polizeisprecher. Wie sich herausgestellt habe, handele es sich aber nur um Dekoration.
Weitere Recherchen unserer Redaktion erbrachten, dass die Polizei die Wohnungstür des vermeintlichen Waffenbesitzers aufgebrochen und durchsucht habe. Der Wohnungsbesitzer sei nicht anwesend gewesen. Danach hätten die Beamten die Wohnung wieder verschlossen und das Gebäude verlassen.
Auch 2020 verlief die Suche wie das Hornberger Schießen
Das Szenario erinnert an einen Fall im November 2020 in der Bitzer Steige in Ebingen, wo ein 34-Jähriger einen Gemeindevollzugsbeamten mit einer Waffe bedroht hatte, als dieser eine Messanlage – einen so genannten Blitzer – aufbaute. Auf der Suche nach dem Flüchtigen hatte die Polizei damals eine Wohnung aufgebrochen und einen Mann festgenommen – wie sich erst später herausstellte aber den Falschen erwischt.
In der Innenstadt wird friedlich gefeiert
In der unteren Innenstadt, wo am Samstag ein Kinderflohmarkt rund um den Kurt-Georg-Kiesinger-Platz viele Besucher anzieht, war von dem Polizeieinsatz bestenfalls etwas zu hören: Martinshorn und Hubschraubergeräusche.